Vater spritzt Kleinkind mit Kunststoffspritze Medizin in den Mund

Kind verweigert Medikamente? Probiert diese 6 Tipps!

Euer Kind verweigert Medikamente? Wenn Kinder krank und Medikamente unausweichlich sind, geraten Eltern schon mal an den Rand des Wahnsinns. Gerade bei Säften, Zäpfchen und Augentropfen wehren sich Kinder manchmal mit Händen, Füßen und Tränen gegen die „bittere Medizin“. Wir geben euch einige Tipps, um euren Kleinen und euch die Einnahme von Medikamenten zu erleichtern.

Für viele Klein- und Grundschulkinder ist es eine Herausforderung, Medikamente wie Säfte, Augentropfen, Zäpfchen und Salben zu einzunehmen beziehungsweise zu akzeptieren. Mal löst der fiese Geschmack von Säften Würge- und Brechreiz aus, Salben riechen komisch, Zäpfchen müssen halt in den Popo und Augentropfen ins Auge. 

Für Eltern ist die Gabe eines Medikaments daher auch oft mit Stress und Unsicherheiten verbunden. Gerade wenn ihr bereits wisst, dass euer Kind Angst davor hat. Und je häufiger das Kind ein Medikament verweigert und ihr dagegen ankämpfen müsst, desto stärker prägt es sich dieses negative Szenario ein und desto größer werden Angst und Abwehr. Mit den folgenden Tipps könnt ihr euch und eurem Kind die Situation erleichtern.

6 Tipps, wenn euer Kind Medikamente verweigert!

1. Säfte und Tropfen hinter die Backenzähne „spritzen“

Verweigert euer Kind Säfte und Tropfen, gebt ihm diese nicht auf einem Löffel. Dadurch verteilt sich der Geschmack im gesamten Mund. Verwendet stattdessen eine Spritze oder Pipette (aus Kunststoff – nicht aus Glas!) und spritzt eurem Kind die Medizin hinter die Backenzähne. Dadurch gelangt der Geschmack gar nicht erst zu den Geschmacksnerven und es schluckt die Tropfen oder den Saft sofort herunter. 

Ein weiterer Tipp für ältere Kinder: 

Direkt nachdem sie den Saft geschluckt haben, nicht durch die Nase, sondern durch den Mund atmen und sofort etwas trinken. Dann ist der intensive Geschmack bereits erloschen und die Flüssigkeit heruntergespült.

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2. Augentropfen ins geschlossene Auge

Auch Erwachsene kennen diesen Reflex: Man schaut nach oben und während man die Tropfen ins Auge träufeln möchte, schließt sich das Auge automatisch wieder. Dieses Problem könnt ihr ganz einfach umgehen. Bittet eure Kinder, sich hinzulegen und die Augen zu schließen. Gebt die Augentropfen dann in den Augenwinkel und zieht einfach das Unterlid herunter. Durch das Blinzeln verteilen sich die Tropfen über den Bindehautsack ganz von selbst. Achtet aber darauf, dass die Flüssigkeit auch wirklich im Auge geblieben ist. 

3. Zäpfchen einführen durch leichten Gegendruck

Wärmt zuerst eure Hände und das Zäpfchen leicht an und schmiert es ein wenig mit Vaseline oder Babycreme ein. Legt euer Kind auf den Rücken und winkelt seine Beine etwas an. Meist kneifen Kinder dann die Pobacken zusammen und nix geht mehr. Das könnt ihr verhindern, indem ihr euer Kind bittet, leicht dagegen zu drücken. Also quasi wie beim Stuhlgang – allerdings nur leicht! Und schon flutscht das Zäpfchen.

4. Ohrentropfen anwärmen

Zwar sollten Medikamente nicht zu warm gelagert werden, sind Tropfen allerdings zu kalt, kann das Kinder erschrecken. Wärmt die Flasche also am besten kurz an, bevor ihr die Tropfen ins Ohr träufelt. Besprecht den Tipp zur Sicherheit noch mal mit eurer kinderärztlichen Praxis. Sie kann euch noch mal ganz genau sagen, wie warm die jeweiligen Tropfen werden dürfen, damit sie wirken.

5. Medikamente bei älteren Kindern

Älteren Kindern könnt ihr erklären, wieso sie die Medizin benötigen und sie fragen, ob sie die Augentropfen, den Saft oder das Zäpfchen selbstständig – also ohne eure Hilfe – nehmen möchte. In manchen Fällen kann der Saft auch schon durch Tabletten ersetzt werden. Dann entfällt der fiese Geschmack komplett. Ob in eurem Fall Tabletten möglich sind, müsst ihr dann individuell mit dem/der Kinderärzt*in entscheiden.

6. Ruhig, entschlossen und ohne Gewalt!

Wichtig ist, dass ihr ruhig, ohne Erklärungen oder Warnungen eurem Kind das Medikament gebt. Je mehr Trubel ihr vorher und währenddessen um die Sache macht, desto stressiger wird es. Seid entschlossen, aber wendet weder verbale noch körperliche Gewalt an, damit euer Kind das Medikament nimmt. Es ist ebenfalls nicht hilfreich, eurem Kind Angst zu machen, indem ihr ihm sagt, dass es noch kränker wird, wenn es die Medizin nicht nimmt. Euer Kind verweigert weiterhin die Einnahme? Dann besprecht die Problematik noch mal mit eurer kinderärztlichen Praxis. Diese hat häufig richtig gute Tricks auf Lager, um Kinder gekonnt abzulenken und im absoluten Notfall die Medizin „heimlich“ zu verabreichen. Ideal ist Letzteres allerdings nicht, da es eine Art Vertrauensbruch ist – gerade wenn euer Kind nach der Einnahme weiß, was passiert ist. Auch hier gilt es also abzuwägen, wie weit ihr gehen könnt. 

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