Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist in vielen europäischen Ländern die häufigste Zeckenart und zählt zu den sogenannten Schildzecken. Je nachdem in welcher Region Sie sich aufhalten, kann die Gefahr infizierter Zecken zwischen jeder tausendsten und jeder zwanzigsten schwanken.
Hochsaison haben die kleinen grau-schwarzen Parasiten von März/April bis ungefähr November. Aktiv sind sie also nicht nur bei warmen Temperaturen, sondern bereits ab acht Grad Celsius. Generell lieben Zecken Dunkelheit, Feuchtigkeit und milde beziehungsweise warme Temperaturen. Hitze und Trockenheit mögen sie dagegen gar nicht.
Wo lauern Zecken?
Laut des Robert Koch-Instituts sind in Deutschland vor allem Bundesländer wie Baden-Württemberg und Bayern, sowie südöstliche Teile Hessens (Odenwald) und Thüringen die größten Risikogebiete. Außerdem sind Regionen in Mittelhessen, im Saar-Pfalz-Kreis (Saarland), in Birkenfeld (Rheinland-Pfalz), im Vogtlandkreis (Sachsen), die Landkreise Dresden und Meißen in Sachsen stark gefährdet. Zwar können Zecken überall FSME übertragen, doch hier ist das Risiko sehr viel höher als in anderen Teilen Deutschlands. Vornehmlich lauern Zecken im Gras, in Gebüschen oder im Unterholz. Dass die kleinen Biester angeblich gerne von Bäumen fallen, ist dagegen ein weit geläufiger Irrglaube.
FSME: Symptome grippeähnlich
Die Zecke überträgt die FSME- Viren über den Speichel. Das heißt, auch wenn die Zecke direkt nach dem Stich entfernt wird, kann der Erreger schon übertragen sein. Gegen FSME – die auch zur Hirnhautentzündung führen kann – gibt es bisher keine wirkungsvolle Behandlung. Die Krankheitsanzeichen ähneln mit mäßigem Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen der einer Grippe. Die meisten Erkrankten haben aber gar keine Symptome. Behandelt werden nur die Symptome, die Infektion muss ausheilen. Schützen können Sie sich mit einer Impfung gegen FSME. Die BIG übernimmt hier für die Kosten.
Impfung gegen FSME
Um sich vor einer FSME-bedingten Hirnhautentzündung zu schützen, können Sie sich impfen lassen.
Borreliose: Schnell sein, hilft
Ebenfalls von Zecken übertragen wird Borreliose, gegen die es bisher keinen wirksamen Impfschutz gibt. Anders als bei FSME, werden die Borreliose-Bakterien erst nach 12 bis 24 Stunden auf den Menschen übertragen. Haben Sie eine Zecke entdeckt, entfernen Sie diese also so schnell wie möglich. Wird sie zu spät entdeckt und ist sie mit Borreliose-Bakterien infiziert, bildet sich an der Stelle des Stiches nach einigen Tagen oder Wochen meist eine ringförmige Rötung, die größer wird (Wanderröte). Dazu können Nervenschmerzen, Lähmungen sowie Entzündungen des Gehirns und der Hirnhäute kommen. Auch eine Entzündung des Rückenmarks und Gelenkbeschwerden können die Folge sein. Ist eine Person infiziert, wird die Borreliose mit Antibiotika behandelt.
Zeckenschutz: Das können Sie tun, um sich zu schützen
Je älter ein Mensch ist, umso schlimmer können Infektionen mit dem FSME-Virus oder Borreliose-Bakterien verlaufen. Mit ein paar einfachen Maßnahmen, kann man sich die Biester vom Leib halten:
- Geschlossene Schuhe
- Lange helle Kleidung
- Insektensprays
Alle 2- und 4-Beiner nach der Zeit im Freien absuchen: hinter den Ohren, unter den Achseln, in den Armbeugen, unter der Brust, im Bauchnabel, in den Kniekehlen und am Genitalbereich
Zecken ziehen
Ist doch eine Zecke durchgekommen, ist es wichtig, diese so schnell wie möglich zu entfernen. Anders als FSME werden Borreliose-Bakterien erst 12 bis 24 Stunden nach dem Zeckenstich auf den Menschen übertragen. Schnell sein, kann also helfen. Haben Sie die Zecke entdeckt, ziehen Sie sie am besten gerade, z. B. mit einer Pinzette, heraus. Dabei nicht drehen oder quetschen! Öl, Nagellack oder Alkohol helfen nicht. Eine Rötung an der Einstichstelle ist anfangs normal, verschlimmert sie sich allerdings und schmerzt, besuchen Sie bitte Ihre Arztpraxis.
Infos zu Zecken vom RKI
Mehr Infos zu Zecken und den Krankheiten, die sie übertragen können, finden Sie auf der Webseite des Robert-Koch-Instituts (RKI).