Junge und Mädchen spielen auf dem Wohnzimmerteppich mit Bauklötzen und Dinos

So lernen Kinder das Aufräumen

Alle Eltern kennen die häufig kläglichen Versuche, ihre Kinder zum Aufräumen zu motivieren. Je kleiner ein Kind ist, umso weniger wird es allerdings diese Aufforderung verstehen und nachvollziehen können. Denn Aufräumen zu lernen ist ein jahrelanger Prozess, der Zeit und Geduld erfordert.

Im Folgenden geben wir euch Tipps, wie ihr Klein- und Vorschulkindern und Grundschulkindern beim Aufräumen lernen unterstützen könnt.

Eltern geben Ordnung vor

Wie in anderen Bereichen auch, seid ihr mal wieder Vorbilder, wenn es um das Aufräumen geht. Es lohnt sich also, wenn ihr selbst auch benutzte Dinge regelmäßig und am besten direkt wegräumt, nachdem ihr sie nicht mehr benötigt. 

Spielzeug regelmäßig aussortieren

Die Entwicklung sowie die Interessen eurer Kinder verändern sich so schnell, dass sich bereits nach wenigen Monaten wieder ein ganzer Berg an Spielzeug und Kleidung angesammelt hat. Um das größte Chaos zu vermeiden, geht beispielsweise alle zwei Monate das Spielzeug sowie den Kleiderschrank durch und sortiert Dinge aus, die zu klein oder defekt sind und mit denen nicht mehr gespielt wird. Das hilft nicht nur euch, dem Chaos Herr zu werden. Auch eure Kids können sich viel besser auf ihre restlichen Dinge fokussieren.

So lernen Klein- und Vorschulkinder das Aufräumen

Aufräumen leicht machen

Da ihr eure Kinder dazu ermutigen wollt, selbstständig aufzuräumen, benötigen besonders Klein- und Vorschulkinder noch einige Unterstützung. Macht ihnen also das Aufräumen so einfach wie möglich, indem ihr ihnen zuerst vormacht und dabei erklärt, wo beispielsweise die Bausteine hineingehören: „Ich stelle XY jetzt ins Regal.“

Weitere Tipps, um Klein- und Vorschulkindern das Ordnunghalten zu erleichtern

  1. Barrieren wie zu hohe Regale und Schränke vermeiden.
  2. Übersichtliche Anzahl an Kartons, Schubladen und Co. – müssen eure Kleinen zu viel sortieren, kann das schnell zu Frust und Überforderung führen.
  3. Legt für alle Spielzeuge einen festen Platz fest, den sich eure Kinder leicht merken können – auf Kisten könnt ihr beispielsweise auch Fotos vom Inhalt anbringen.
  4. Klare Aufgaben formulieren. Klein- und Vorschulkinder verstehen noch nicht, wenn sie gesagt bekommen, dass sie jetzt bitte aufräumen sollen. Durch klare Formulierungen wie: „Räume jetzt bitte die Autos in die rote Kiste“, fällt es ihnen leichter.
  5. Statt das Ordnunghalten zu einer langweiligen Pflicht zu machen, ist es bei Klein- und Vorschulkindern hilfreich, wenn sie es spielerisch lernen. Wie das funktioniert, erfahrt ihr in unserem Beitrag "Aufräumspiele für Kinder“. Zu den Spielen

So lernen Schulkinder das Aufräumen

Ungefähr ab dem sechsten Lebensjahr verstehen Kinder, was aufräumen grundlegend bedeutet. Während ihr ihnen zu Beginn eher eure Ordnung vorlebt, entwickeln sie mit der Zeit ihre ganz individuelle Ordnungsstrategie und legen dann zum Beispiel eigene feste Orte für ihre Spielzeuge fest. Solange sich diese Orte auf ihr Kinderzimmer beschränken und andere Tätigkeiten wie etwa Hausaufgaben machen, nicht einschränken und keine Stolperfallen sind. Ihr merkt schon, es wird Zeit, genaue Aufräumregeln und -definitionen für eure Kinder festzulegen, damit sie sich orientieren und dennoch frei entfalten und selbstständig werden können.

Diese Aufräumregeln solltet ihr gemeinsam festlegen:

  1. Definiert, wann das Kinderzimmer aufgeräumt ist.
  2. Ist ausreichend Platz und Stauraum (also Regale, Kisten usw.), um Ordnung zu halten? Falls nicht, klärt gemeinsam, was noch fehlt und ergänzt.
  3. An welchem Tag und um welche Uhrzeit wird aufgeräumt?
  4. Wie oft wird aufgeräumt? (Beispiel: Schreibtisch täglich, der Fußboden alle zwei Tage, Regale einmal pro Woche)
  5. Wie oft wird Spielzeug aussortiert und nach welchen Kriterien?
  6. Welche Aufräumregeln gelten außerhalb des Kinderzimmers? An welchen Orten darf zum Beispiel gebaut, gemalt oder gepuzzelt werden (gerade im Hinblick darauf, dass das Spielzeug mehrere Tage am jeweiligen Ort verweilt).

Keine Perfektion

Ein Kinderzimmer muss nicht perfekt aufgeräumt sein. Besonders dann nicht, wenn eure Kinder bereits selbstständig aufräumen und selbst entscheiden, wo etwas hingehört. Wichtig ist immer, dass sich keiner durch herumliegende Dinge (besonders in der Nacht) verletzen kann, dass Kleinteile immer ihren festen Platz in Kisten und Boxen haben und dass eure Kids lernen, dass sie mit ihren Dingen sorgsam umgehen müssen, damit sie lange Freude daran haben. Und damit das Aufräumen bei euren Kleinen in guter Erinnerung bleibt, lobt sie auch mal. :)

Unordnung trotz Aufräumregeln?

Kinder halten sich natürlich nicht immer an Regeln und testen ihre Grenzen aus. Statt dann selbst das Spielzeug wegzuräumen, bewahrt trotzdem die Ruhe und haltet an euren Abmachungen fest. Erinnert sie dann höflich aber bestimmt an die geltenden Regeln. Ein weiterer Motivator: Weist sie darauf hin, dass das jeweilige Spielzeug kaputt gehen könnte, wenn sie es nicht wegräumen (beispielsweise in dem ihr sagt, dass ihr gerade fast draufgetreten seid oder das Geschwisterchen es fast erhascht hätte). Euer Nachwuchs ist mittendrin in einem Spiel? Dann einigt euch darauf, dass alle herumliegenden und nicht verwendeten Einzelteile weggeräumt werden und der Rest für eine festgelegte Zeit noch stehen bleiben darf.

Kinder spielen im Garten.

Kinder- und Jugendvorsorge

Regelmäßige Kindervorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt dienen dazu, Krankheiten und Entwicklungsstörungen möglichst frühzeitig zu erkennen.
Neben der körperlichen untersucht der Arzt bei der Vorsorgeuntersuchung auch die soziale und psychische Entwicklung eures Kindes. Übrigens: Wenn ihr die ersten sechs U-Untersuchungen für euer Baby nachgewiesen habt, unterstützt euch die BIG mit einem Bonus von 200 Euro.
Zu den Infos