Irgendwann kommt jedes Kind an Silvester mit Knallerbsen, Wunderkerzen, Tischfeuerwerk und Raketen in Kontakt. Und so harmlos diese auch scheinen, sollten dabei strikte Regeln gelten. Denn vor allem in der Silvesternacht müssen durch Raketen, Böller und Co. Feuerwehr, Notärzte und Polizei bundesweit ausrücken. Verletzte, Tote, und Brände werden dann zur bitteren Realität.
Silvesterfeuerwerk mit Kindern: Mit diesen Tipps seid ihr auf der sicheren Seite!
Nicht ohne BAM-Kennzeichnung
Generell dürfen Silvesterböller und Feuerwerke der Klasse 2 nur vom 29. bis 31. Dezember verkauft werden. Beide Arten dürfen ausschließlich ab 18 Jahren gekauft werden und gehören laut EU-Richtlinien zur Kategorie Kleinfeuerwerk. Achtet darauf, dass ihr diese nur an offiziellen Verkaufsständen erwerbt. Auf Flohmärkten und in Online-Shops besteht die Gefahr, dass die Produkte aus dem Ausland stammen und nicht von der Bundesanstalt für Materialprüfung freigegeben worden sind (BAM-P1 oder BAM-P2-Kennzeichnung). Feuerwerkskörper der Klasse 1 dürfen ganzjährig verkauft und bereits von Kindern ab 12 Jahren gezündet werden. Allerdings muss auch hier noch eine Aufsichtsperson dabei sein.
Unter Klasse 1 fallen zum Beispiel
Wunderkerzen Tischfeuerwerk Knallerbsen Knallbonbons Bodenkreisel Goldregen Knallfrösche
Zur Klasse 2 zählen unter anderem
Raketen Böller Römische Lichter Sonnenräder Feuertöpfe
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Unter 6 Jahren in der Wohnung bleiben
Kinder bis ungefähr sechs Jahre sollten das Feuerwerk vom (geschlossenen) Fenster aus bestaunen. Ältere Kinder können natürlich mit raus, aber auch hier gilt: Achtet immer darauf, dass sie einen großen Sicherheitsabstand zu den Feuerwerkskörpern halten und nicht plötzlich neben einem Erwachsenen stehen, der gerade die nächste Rakete in die Luft schießt.
Auch Tischfeuerwerke, Wunderkerzen und Knallbonbons sind eine Gefahr
Wirken auf den ersten Blick harmlos. Da aber auch hier Feuer und Funken mit ins Spiel kommen, solltet ihr eure Kinder damit niemals allein lassen. Zudem sollten sie nur verwendet werden, wenn leicht entzündliche Dinge aus dem näheren Umkreis entfernt werden. Dazu gehören zum Beispiel Luftschlangen, Girlanden, Konfetti, Tischdecken oder auch Servietten.
Erklärt euren Sprösslingen, dass sie eine Wunderkerze weit genug vom Gesicht fernhalten sollten, und sammelt die erloschenen am besten in einem Glas Wasser oder in einem Eimer mit Sand, der hoch genug steht. Da Wunderkerzen außerdem giftig sind und Verbrennungsgefahr von Haut und Haaren besteht, sollten sie von den ganz Kleinen ferngehalten werden.
Bei Kindern, die gerade das Krabbeln oder Laufen für sich entdeckt haben, besteht zudem die Gefahr, dass sie Kleinteile von Tischfeuerwerken oder auch Plastikkonfetti vom Fußboden aufsammeln und verschlucken.
Raketen können querschießen
Wenn ihr Raketen zündet, sollte die Stelle weiträumig gemieden und nur aus einer Flasche gezündet werden, die auf einem festen und nicht entflammbaren Untergrund steht. Die Rakete muss immer senkrecht zum Himmel stehen.
Selbst wenn ihr alle Regeln einhaltet, kann es immer noch passieren, dass die Rakete querschießt. Daher sollten nicht nur Kinder, sondern auch ältere Personen immer genügend Abstand halten und keine offenen Türen oder Fenster in der Nähe sein.
Strenge Regeln für das Zünden von Kinder-Feuerwerkskörpern
- Zündet die Knaller niemals in der Hand, sondern nur auf dem Boden bzw. werft Knallkörper mit Reibekopf sofort nach dem Zünden von euch weg.
- Haltet nach dem Zünden immer Sicherheitsabstand.
- Werft Knaller und Co. niemals auf andere Personen.
- Zündet Feuerwerkskörper auf keinen Fall in der Wohnung an.
- Wählt draußen einen sicheren Ort zum Zünden. Die Nähe zu anderen Feuerwerkskörpern, Mülltonnen, Menschen, Autos, Bäumen und Hecken sollte vermieden werden.
- Habt ihr das Gefühl, dass euer Kind die Gefahren noch nicht gut genug einschätzen kann, sollten es keine Silvesterknaller zünden und generell im Auge beziehungsweise an der Hand gehalten werden.
Unterschätzte Gefahren eines Silvesterfeuerwerks
Auch wenn für viele das obligatorische Feuerwerk ein Muss an Silvester ist: Raketen und Knaller bergen viele Risiken und kosten nicht zuletzt auch eine ganz Stange Geld. Daher sollten wir uns alle fragen, ob wir für ein kurzes Vergnügen Feinstaub, Müll und gesundheitliche Risiken für Mensch und Tier in Kauf nehmen wollen.
Von Kindern können wir dieses Verständnis noch nicht erwarten. Allerdings können wir mit gutem Beispiel vorangehen und ihnen altersgerecht erklären, wieso die Masse an privaten Feuerwerken eingedämmt werden sollte. Denn feststeht, dass weder Krankenhäuser und Notambulanzen die Massen an Silvester-Verletzungen auffangen, noch unsere Umwelt und dementsprechend auch unsere Gesundheit den Belastungen standhalten kann und dass leider auch viele (Haus-)Tiere stark unter Silvesterböllern und Raketen leiden.
Alternativen zum Silvesterfeuerwerk
Statt das Geld für Raketen und Knaller zu verpulvern, investiert lieber in einen schönen Familienausflug, um das Jahr positiv einzuläuten oder ein Brettspiel, an dem ihr nicht nur eine Stunde, sondern mehrere Jahre Freude habt. Oder tut anderen etwas Gutes und sucht euch gemeinsam mit euren Kindern eine Organisation heraus, um etwas zu spenden. So gibt es zum Beispiel in vielen Städten Weihnachtswunschbäume für Kinder, die ohne diese Aktionen kein Weihnachtsgeschenk bekommen würden. Und wenn ihr mit euren Kids gemeinsam das Weihnachtsgeschenk kauft und spendet, wird es mindestens so viel Freude empfinden, wie es in der Silvesternacht ein Feuerwerk schafft. :)
Und nicht zu vergessen, werdet ihr auch dann noch Feuerwerke anderer beziehungsweise von der Stadt organisierte bestaunen können.
Wir wünschen euch einen guten und unversehrten Rutsch ins neue Jahr!