Muttermale werden beim Arzt mit einer Lupe betrachtet.

Malignes Melanom: Wer besonders anfällig für schwarzen Hautkrebs ist

Immer mehr Menschen in Deutschland erkranken jährlich an einem malignen Melanom. Wird es frühzeitig erkannt, lässt es sich gut entfernen. Lesen Sie, anhand welcher Regeln Sie ein Melanom erkennen und wie Sie dem schwarzen Hautkrebs vorbeugen.

Das maligne Melanom kennen viele Menschen auch als schwarzen Hautkrebs. Dabei handelt es sich um einen bösartigen Tumor, der von den pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) der Haut oder Schleimhaut ausgeht. Im Vergleich zu anderen Hautkrebsarten ist es eher selten, dafür deutlich gefährlicher. Das liegt daran, dass das maligne Melanom dazu neigt, schnell in anderen Organen zu streuen und dort Metastasen bildet. Insbesondere Hirnmetastasen sind beim malignen Melanom für viele Todesfälle verantwortlich.

Malignes Melanom: Aussehen

Die frühzeitige Diagnose eines malignen Melanoms kann überlebenswichtig sein. Doch woran erkennen Sie den Tumor? Schwarzer Hautkrebs kann in vielen Variationen auftreten. Meistens zeigt er sich als dunkler Fleck auf der Haut, doch auch rötliche Verfärbungen oder knotige Neubildungen sind möglich.

Ärzte unterscheiden dabei in verschiedene Unterarten des malignen Melanoms:

  • Superfiziell spreitendes Melanom: Dieser Typ ist die häufigste Form eines malignen Melanoms. Es wächst zu Beginn eher flach und entwickelt sich dann schnell in die Tiefe. Wird es frühzeitig erkannt, ist es gut behandelbar.
  • Noduläres Melanom: Hier äußert sich das Melanom als Knoten, der braun bis schwarz, aber auch rot gefärbt sein kann. Es wächst recht schnell in die Tiefe und wird häufig erst spät erkannt.
  • Lentigo Maligna Melanom: Dieser Melanom-Typ ist meist flach und bildet sich an Stellen, die viel dem Licht ausgesetzt sind. Häufig entsteht es aus einer Melanom-Vorstufe im Gesicht älterer Menschen.
  • Akro-lentiginöse Melanom: Das seltenste aller Melanome betrifft vor allem die Hand- und Fußflächen und das Nagelbett.

Zudem gibt es weitere Sonderformen des malignen Melanoms, die jedoch zusammen nur fünf Prozent aller Erkrankungen ausmachen. Dazu gehören etwa das Aderhautmelanom, das amelanotische Melanom oder Melanome der Hirnhäute. Das Schleimhautmelanom, das beispielsweise den Mundraum oder Genitalbereich betreffen kann, hat eine eher ungünstige Prognose.

Malignes Melanom erkennen: Die ABCD-Regel

Grundsätzlich sollten Sie jeder Hautveränderung Aufmerksamkeit schenken – besonders, wenn Juckreiz und spontan auftretende Blutungen dazukommen, die Stelle gerötet ist oder Wunden nicht verheilen. Dann empfiehlt es sich, die betroffene Stelle ärztlich untersuchen zu lassen. Hilfreich ist auch die sogenannte ABCD-Regel. Damit können Sie besser einschätzen, ob eine Hautveränderung bösartig ist:

  • A = Asymmetrie: Der Fleck ist asymmetrisch, wächst weder rund noch oval.
  • B = Begrenzung: Die Hautveränderung ist unscharf begrenzt, geht fließend in umlegendes Gewebe über.
  • C = Color: Unregelmäßige Farbe der Hautveränderung, diese ist oft mehrfarbig oder unterschiedlich stark pigmentiert.
  • D = Durchmesser: Die Hautveränderung wächst schnell, ihr Durchmesser ist größer als sechs Millimeter.

Ein malignes Melanom wird operativ entfernt

Wie die Therapie eines malignen Melanoms aussieht, hängt von dessen Dicke und dem Stadium der Erkrankung ab. Ist der Tumor dünn und betrifft nur die oberste Hautschicht, sind die Heilungschancen sehr gut. Mit zunehmender Dicke und je tiefer das maligne Melanom in die Haut hineinreicht, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit von Metastasen.

Um ein malignes Melanom zu behandeln, ist eine Operation die wichtigste Therapiemethode. Dabei entfernen Ärzte den vollständigen Tumor und einen Sicherheitsabstand von etwa ein bis zwei Zentimetern. Ist der Tumor dicker als ein Zentimeter und wurden bislang keine Metastasen entdeckt, empfiehlt sich zudem eine Biopsie des Wächterlymphknotens. Diese hilft, auch kleinste Metastasen (Mikrometastasen) zu erkennen. Entdeckt der Arzt bei diesem Verfahren Tumorzellen, empfiehlt er häufig, die Lymphknoten zu entfernen. Eine bessere Prognose erhalten Sie dadurch jedoch nicht zwangsweise.

Bestehen bereits Metastasen an den Organen, werden auch diese in der Regel operativ entfernt. Je nach Fall, kann auch eine Strahlentherapie, eine Chemotherapie oder eine Immuntherapie sinnvoll sein.

Deshalb entsteht ein malignes Melanom – und so schützen Sie sich

Für ein malignes Melanom ist in vielen Fällen eine starke Belastung durch UV-Strahlen verantwortlich. Vor allem, wenn es in der Kindheit zu Sonnenbränden kommt, steigt das Risiko für schwarzen Hautkrebs. Besuchen Sie regelmäßig ein Sonnenstudio? Auch dann sind sie besonders gefährdet. Ebenso spielt die genetische Veranlagung eine Rolle. Menschen mit schwach pigmentierter Haut oder mit nahen Verwandten, die an einem Melanom erkrankt sind, neigen eher zu einem malignen Melanom. Zudem sollten Sie aufmerksam sein, wenn Sie sehr viele Muttermale haben. Diese können theoretisch entarten.

Wie Sie dem schwarzen Hautkrebs vorbeugen? Hauptsächlich, indem Sie sich vor der Sonne schützen. Greifen Sie zu Sonnencremes mit UVB- und UVA-Schutz und meiden Sie die direkte Mittagssonne. Auch entsprechende Kleidung schützt Sie vor einem Sonnenbrand. Besonders vorsichtig sollten Sie sein, wenn Sie schon einmal an einem Melanom erkrankt waren.

Wichtig:

Je früher ein malignes Melanom entdeckt wird, desto besser die Heilungschancen. Ab 35 haben Sie alle zwei Jahre Anspruch auf ein Hautkrebsscreening. Gehören Sie zu einer der Risikogruppen für schwarzen Hautkrebs ist es sinnvoll, Leberflecken öfter überprüfen zu lassen.

Infos zum Hautkrebsscreening