Was ist eine Saugverwirrung?
Wenn euer Baby beim Stillen plötzlich beginnt zu weinen, nicht mehr richtig saugt, die Brustwarze nicht mehr findet, die Brust verweigert oder nicht mehr richtig satt wird, kann es eine Saugverwirrung haben.
Wie entsteht eine Saugverwirrung?
Meist entwickelt ein Baby eine Saugverwirrrung, weil es ...
- zu früh mit der Flasche gefüttert wird
- zu früh einen Schnuller bekommen hat
- ihr über einen längeren Zeitraum Stillhütchen benutzt
- es mit der Stillposition nicht (mehr) zurechtkommt
Warum?
Trotz des angeborenen Saugreflexes ist das Saugen an der mütterlichen Brustwarze (Mamille) besonders in den ersten Lebenstagen und -wochen eine Herausforderung für euer Baby. Um den Saugreflex nicht zu früh zu verlieren, benötigt es regelmäßiges Training. Füttert ihr es zu früh mit der Flasche oder gebt ihm zu früh den Schnuller, wird es feststellen, dass diese beiden Optionen viel einfacher sind als das Finden der Brustwarze und das Saugen an eurer Brust. Sein Saugreflex ebbt dadurch also zu schnell ab. Auch Stillhütchen oder die Stillposition können für eine Saugverwirrung sorgen. Manchmal kann es sogar schon im Mutterleib passieren, dass ein Baby seinen Saugreflex durch das Saugen an den Fingern bereits verloren hat.
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Typische Anzeichen für eine Saugverwirrung
Euer Baby …
- weint viel beim Stillen/ist unruhig/gestresst
- lässt die Brust nicht los
- kann nicht richtig an die Brustwarze andocken
- saugt kurz und hört sofort wieder auf
- nuckelt anstatt zu saugen oder saugt zu schwach – typisch hierbei ist die Grübchenbildung, während es versucht zu trinken, das Trinkgeräusch bleibt aus, stattdessen hört ihr Schnalz- oder Schmatzgeräusche.
- wird nicht satt
- verliert die Brustwarze
- verweigert die Brust
Typische Anzeichen bei der Mutter
- Brust ist nach dem Stillen nicht leer
- Brust spannt/ist hart
- Milchstau, Brustentzündung (Mastitis)
- Brustwarzen sind wund
So könnt ihr eine Saugverwirrung behandeln und vorbeugen
- Löst vor dem Anlegen den Milchspenderreflex manuell aus, um den Milchfluss anzuregen. So hat es euer Baby einfacher.
- Füttert ihr euer Baby manchmal mit der Flasche oder gebt ihm einen Schnuller, stellt diese Dinge erstmal wieder ein. So kann euer Baby wieder lernen, sein Saug- und Trinkbedürfnis wieder an eurer Brust zu stillen. So weit möglich, verzichtet speziell in den ersten sechs Wochen nach der Geburt auf Fläschchen und Schnuller.
Eine Ausnahme gibt es: Müsst ihr aus medizinischen Gründen euer Baby zusätzlich mit dem Fläschchen füttern, könnt ihr die Mahlzeiten nicht einfach auslassen. Dann könnt ihr es zum Beispiel mit Flaschensaugern in Brustwarzenform probieren. - Prüft, ob euer Baby mit der jeweiligen Stillposition zurechtkommt. Vielleicht habt ihr sie zwischendurch verändert oder sie ist für euer Baby einfach nicht mehr ideal und euer Kind kann an die Brustwarzen nicht mehr gut andocken beziehungsweise kein Vakuum bilden. Besonders zu Beginn des Stillens wird das intuitive Stillen empfohlen, bei dem ihr direkten Hautkontakt habt. Das vereinfacht euch beiden nicht nur das Stillen, sondern auch das Bonding, das ihr durch viel Kuschelzeit noch intensivieren könnt. Habt ihr bislang nicht intuitiv gestillt, probiert es mit dem C- oder DanCer-Griff.
Die 9 beliebtesten Stillpositionen im Überblick - Gerade bei Stillproblemen ist es wichtig, dass ihr euch nicht an feste Stillzeiten, sondern nach dem individuellen Stillrhythmus eures Babys orientiert. Achtet also „einfach“ darauf, wann es gestillt werden möchte. Manchmal kann es dann auch zum Clustern kommen – auch das geht irgendwann wieder vorbei.
Die wichtigsten Infos zum Clustern - Kommt dem großen Hunger eures Babys zuvor und stillt es, wenn es schläfrig ist und bevor es so richtig hungrig ist. Dann hat es auch die größte Geduld und ist entspannt. Achtet dabei auf mögliche Vorzeichen des Hungers wie etwa das Saugen an seinen Händchen oder Schmatzen.
- Tipps lesen sich immer einfach, aber manchmal ist die Umsetzung dann schon schwieriger. Besonders wenn ihr Probleme in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt habt, ist es gut und beruhigend, eine*n direkte*n Ansprechpartner*in zu haben. Kontaktiert also auf jeden Fall eure Hebamme, Stillberaterin oder frauenärztliche Praxis und besprecht gemeinsam, wie ihr die Saugverwirrung beheben könnt.