Vor dem ersten Besuch haben Kinder eigentlich keine Angst vor dem Zahnarzt. Erst wenn ihr ihnen im Voraus zu viel Negatives über mögliche Behandlungen erzählt oder sie negative Erfahrungen in der kinderzahnärztlichen Praxis machen, kann daraus Angst entstehen. Dennoch ist es total normal, dass sie spätestens, wenn sie auf dem Zahnarztstuhl sitzen und für sie alles erstmal unbekannt ist, skeptisch oder ängstlich reagieren.
Wann empfiehlt sich der erste Zahnarztbesuch?
Viele Kinderzahnärzte und Krankenversicherungen kritisieren, dass Eltern oft zu spät mit ihren Kindern zum ersten Mal zum Zahnarzt gehen. Sie empfehlen den ersten Zahnarztbesuch daher ab dem ersten Milchzahn – also zwischen dem sechsten und neunten Lebensmonat. Und: Je früher ihr mit eurem Kind geht, desto schneller gewöhnt es sich an die Untersuchung.
Das Zahnen erleichtern – Tipps und Tricks
Das Zahnen kann eine schwere und auch leidensvolle Zeit für euer Baby sein. Wir geben euch ein paar Tipps und Tricks, wie ihr ihm helfen könnt.
Wie findet man einen guten Kinderzahnarzt?
Pickt euch nicht irgendeine zahnärztliche Praxis heraus, sondern erkundigt euch in eurem engeren Umfeld, ob euch jemand eine gute kinderzahnärztliche Praxis empfehlen kann. Auch könnt ihr kurz persönlich in den Praxen vorbeischauen, euch einen ersten Eindruck verschaffen und bei Gefallen den ersten Termin vereinbaren. Ebenfalls könnt ihr euch bei eurer Krankenkasse erkundigen. Aber ob ihr wirklich den passenden Kinderzahnarzt für euren Sprössling gefunden habt, merkt ihr wahrscheinlich erst nach den ersten ein bis zwei Terminen.
10 Tipps für den ersten Zahnarztbesuch
- Erster Termin zum Kennenlernen Der erste Termin sollte nur zum Kennenlernen und Zähneanschauen dienen. Erst wenn sich euer Kind dort wohlfühlt, solltet ihr einen weiteren Termin für die erste Zahnbehandlung machen. Klärt euer Vorhaben am besten gleich beim ersten Gespräch, damit keine Missverständnisse entstehen. Und sollte euer Kind total unbefangen und entspannt sein, könnt ihr immer noch spontan klären, ob die Behandlung doch schon erfolgen kann. Das Personal hat kein Verständnis für euren Wunsch? Dann sucht lieber sofort weiter.
- Freundlichkeit und Einfühlunsvermögen Das A und O in jeder Praxis, aber eben noch mehr in Kinderpraxen, sind Freundlichkeit und Einfühlungsvermögen. Das gilt für das gesamte Personal. Auch wenn es mal stressig zugeht und reger Betrieb ist: Achtet darauf, dass ihr euch immer noch respektvoll behandelt fühlt und eure Kinder und ihr Befinden im Fokus stehen.
- Kindgerechte Zahnarztpraxis Es ist zwar nicht das alles entscheidende Kriterium, aber natürlich ist es schöner, wenn die gesamte Praxis kindgerecht gestaltet ist. Dazu zählt ein ansprechender Warteraum mit einer Spielecke und insgesamt ein Klima, in dem sich Kinder wohlfühlen können. Im besten Fall sind spezielle kinderzahnärztliche Praxen auch im Behandlungsraum mit Tools ausgestattet, die eurem Kind die Behandlung und Zahnpflege-Einweisung erleichtern.
- Kennenlernen und Geduld Ein guter Kinderzahnarzt sollte sich ausreichend Zeit für euren Termin nehmen und sich auf euer Kind einstellen. Das bedeutet, dass er in erster Linie mit eurem Kind altersgerecht jeden Schritt erklärt und die gesamte Zeit über einfühlsam und geduldig ist.
- Kuscheltier oder Elternteil voran! Vor der Untersuchung kann es hilfreich sein, dass der Zahnarzt eurem Kind mithilfe eines Kuscheltieres erklärt, was bei der Untersuchung passiert. Gerade die Instrumente und nicht zu wissen, was während der Behandlung genau passiert, kann einem Kind Angst machen. Nehmt also am besten das Lieblingskuscheltier eures Kindes mit und beginnt mit ihm. So bekommt euer Nachwuchs gleich eine Vorstellung, was passiert und kann ausreichend Mut sammeln. Solltet ihr zum gleichen Zahnarzt gehen, könnt ihr auch selbst vorangehen, vorausgesetzt ihr habt keine Angst vor der Untersuchung. 😉 Habt ihr einen anderen Zahnarzt, könnte euer Kind vor seinem Termin auch einfach mit zu eurem Termin kommen. Testet einfach aus, was sich für eure Kleinen am besten eignet.
- Behandlung und Prophylaxe Der Kinderzahnarzt sollte nicht nur nach Karies, Kreidezähnen und Co. schauen. Es gehört auch dazu, dass sich das Personal ausreichend Zeit nimmt, euren Kindern spielerisch das Zähneputzen zu demonstrieren und weitere altersgerechte Tipps zur Prophylaxe geben.
Infos zu Kreidezähnen - Zahn- und Mundpflegetipps für Eltern Zwar steht euer Kind während des Zahnarzttermins im Mittelpunkt, aber natürlich solltet ihr auch Fragen stellen können und durch den Zahnarzt mit Tipps und Tricks zur Zahnpflege, zum Schnullergebrauch und Daumenlutschen sowie zur Ernährung versorgt werden.
Daumenlutschen abgewöhnen: Wie und ab wann ist es sinnvoll? - Kleine BelohnungAuch beim besten Zahnarzt kann es vorkommen, dass euer Kind immer noch Angst vor der Behandlung hat. In diesem Fall gilt: Versucht sie ihm mit viel Geduld und Verständnis und möglicherweise einem weiteren Termin zu nehmen. Wisst ihr bereits, dass euer Kind Angst hat, könnt ihr es auch mit einer kleinen, vorher versprochenen Belohnung versuchen, die euer Kind nach dem Termin bekommt. Natürlich sollten es keine Süßigkeiten sein. Ein Hörspiel oder ein spannendes Buch ist die bessere Alternative 😉 Ein Kind unter Tränen zu zwingen, den Mund aufzumachen, ist dagegen eher keine gute Idee, da Misstrauen, Abneigung und Angst dann immer größer werden.
- Dämmerschlaf, Hypnose oder Narkose Je nach Angst- und Beschwerdegrad können auch ein Dämmerschlaf, eine Hypnose (gleicht bei Kindern einer Traumreise) und in Ausnahmefällen sogar eine Vollnarkose erfolgen.
- Kieferorthopäde Ein guter Kinderzahnarzt wird euch zu guter Letzt auch rechtzeitig darauf hinweisen, wenn ein Besuch beim Kieferorthopäden sinnvoll ist. In manchen Fällen sind Kinderzahnärzte auch Kieferorthopäden oder betreiben eine Gemeinschaftspraxis.
Kieferorthopäde: Wann empfiehlt sich der erste Besuch?
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