"Der größte Ausgabenblock, die Leistungsausgaben für die Krankenhäuser, ist in diesem Jahr um voraussichtlich 8,8 Prozent angestiegen", so Helmut Krause, Vorsitzender des Verwaltungsrates für die Versichertenseite. Grund für die Kostensteigerungen sei vor allem das Herauslösen der Pflegekosten aus dem pauschalisierenden Abrechnungssystem DRG (diagnosis-related groups). Die Pflegekosten werden nun als Ist-Kosten ausgeglichen.
Zuweisungen aus Gesundheitsfonds niedriger
erwartet. "Bereits jetzt ist ersichtlich, dass Kassen mit einer überdurchschnittlichen Morbidität, das heißt mit überdurchschnittlich älteren Versicherten, gleichbleibende bis höhere Zuweisungen erhalten, Kassen mit einer unterdurchschnittlichen Morbidität niedrigere. Die BIG gehört zu letzterer Gruppe", so Robert Leitl, Vorsitzender des Verwaltungsrates für die Arbeitgeberseite.
Keine Abstriche bei freiwilligen Leistungen
Er betont, dass es trotz der angespannten Haushaltslage bei den freiwilligen Leistungen für die Versicherten keine Abstriche geben werde. Zuschüsse etwa zur professionellen Zahnreinigung, Osteopathie, Reiseimpfungen, Präventionskursen oder sportmedizinischen Untersuchungen bleiben komplett erhalten.
Haushaltsplan verabschiedet
Der Verwaltungsrat hat zudem den Haushaltplan für 2024 verabschiedet, der Leistungsausgaben für die Krankenversicherung von 1,822 Milliarden Euro vorsieht, eine Steigerung von 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Entsprechend steigen auch die Leistungsausgaben pro Versicherten um 5,9 Prozent auf 3564,77 Euro.
Die Gesamtausgaben in der Pflegeversicherung liegen in 2024 voraussichtlich bei 411,16 Millionen Euro.
Lauterbach bleibt nachhaltiges GKV-Finanzierungkonzept schuldig
"Grundsätzlich ist Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bisher seinem gesetzlichen Auftrag nicht nachgekommen, bis Ende Mai 2023 ein Konzept zu einer stabilen, verlässlichen und solidarischen Finanzierung der GKV vorzulegen. Darauf warten wir noch immer. Versicherte und Arbeitgeber sind die Leidtragenden. Sie müssen zum Beispiel über ihre GKV-Beiträge mit bis zu zehn Milliarden Euro für nicht kostendeckend aus Steuermitteln finanzierte Sozialversicherungsabgaben bei Bürgergeldempfängern aufkommen, Aufwendungen, die als versicherungsfremde Leistungen eigentlich vollständig und nicht nur teilweise aus Steuermitteln finanziert werden müssten", so Helmut Krause.