So läuft die Versorgung im Projekt Home BASE
Das Projekt „Home BASE“ wurde entwickelt, um die Wirksamkeit einer engmaschigen, aufsuchenden Behandlung im häuslichen Umfeld bei Patientinnen und Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen zu untersuchen. Dazu arbeiten multiprofessionelle Teams aus ärztlichem, psychotherapeutischem und pädagogisch/pflegerischem Fachpersonal zusammen und unterstützen Betroffene im Alltag in ihrem Zuhause. Ziel dieser besonderen Versorgung ist es, den Gesundheitszustand der betroffenen Kinder und Jugendlichen nachhaltig zu stabilisieren und die Lebensqualität zu erhöhen.
Für wen ist das Projekt und was bietet es?
Das Projekt richtet sich an Kinder und Jugendliche, die schwer psychisch krank sind und deswegen (teil)stationär in einer Klinik bzw. im Rahmen einer stationsäquivalenten psychiatrischen Behandlung (StäB) versorgt wurden. Im Rahmen der Versorgung von Home BASE werden die Betroffenen von den multiprofessionellen Teams über einen Zeitraum von 16 Wochen besonders begleitet: Jede*r Patient*in erhält eine individuell auf die Bedürfnisse ausgerichtete Therapie, die schrittweise die Betroffenen und ihre Familien dazu befähigen soll, mit der Erkrankung im häuslichen Umfeld – zusammen mit den ambulanten Therapiemöglichkeiten – umgehen zu können.
Welche Bestandteile umfasst das Projekt?
Einzelpsychotherapietermine Bezugspflege telefonische Kontaktmöglichkeiten eine App, in der die Kinder und Jugendlichen ihre Stimmung, wöchentlichen Ziele und Fortschritte dokumentieren können
- Mehr zum Projekt „Home BASE“ Das Projekt „Home BASE“ wird durch den Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) im Rahmen des Innovationsfonds nach § 92a SGB V als neue Versorgungsform gefördert und wird von der BIG als Partnerin unterstützt.
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Wie kann man am Projekt Home BASE teilnehmen?
- Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren bzw. an junge Erwachsene bis 21 Jahren, die in einem familiären Umfeld leben.
- Die Betroffenen wurden wegen einer schweren psychischen Erkrankung in einer Klinik behandelt oder die Betroffenen haben keine Möglichkeit eine (teil)stationäre Behandlung in Anspruch zu nehmen bzw. lehnen diese ab.
- Die Teilnahme an der Versorgung erfolgt über eine der Kliniken, die an dem Projekt Home BASE teilnimmt. Sukzessive werden Kliniken in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Saarland, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit der Versorgung starten. Gerne informieren wir Sie persönlich darüber, welche Kliniken aktuell an der Versorgung teilnehmen.
- Die teilnehmende Klinik prüft, ob das Versorgungsangebot Home BASE für die Betroffenen in Frage kommt.
- Eine Vielzahl von Erkrankungen der folgenden Störungsbereiche kann bei Home BASE versorgt werden:
o Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
o Affektive Störungen
o Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
o Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
o Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend - Das Projekt ist zeitlich begrenzt. Eine Teilnahme ist bis zum 15. August 2025 möglich.
Studienablauf
Die Wirkung des neuen Versorgungsangebotes wird durch eine randomisierte kontrollierte Studie (RTC) wissenschaftlich untersucht. Randomisierung bedeutet, dass die Teilnehmenden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt werden.
Die Teilnehmenden der ersten Gruppe erhalten die Versorgung des neuen Versorgungsangebots Home BASE. Die Teilnehmenden der zweiten Gruppe erhalten die regelhafte Behandlung nach dem Regelleistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung. Die teilnehmende Klinik unterstützt dabei bestmöglich bei der Suche nach ambulanter psychotherapeutischer und kinder- und jugendpsychiatrischer Versorgung und ggf. sinnvollen weiteren Maßnahmen (z. B. pädagogische Maßnahmen).
Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung sind auch Befragungen vorgesehen.