Kindeswohl

MeKidS.best: Medizinischer Kinderschutz mit bundesweiter Strahlkraft

DORTMUND. Ein kleiner Junge mit blauen Flecken am Körper, ein Mädchen, das immer stiller und in sich gekehrter wird, ein Jugendlicher, der verwahrlost wirkt – Kinder und Jugendliche sind zunehmend von körperlicher und psychischer Misshandlung, sexuellem Missbrauch und Vernachlässigung betroffen. Die Auswirkungen der Pandemie mit den Einschränkungen der sozialen Kontakte haben die Situation weiter verschlimmert. Um den Betroffenen Hilfe anzubieten, unterstützt BIG direkt gesund das Projekt MeKidS.best – Medizinischer Kinderschutz im Ruhrgebiet. Wer an dem Thema interessiert ist, sollte den 8. Dezember vormerken. Dann findet der 2. MeKidS.best Kongress statt. Kostenlos.

Neue Versorgungsform

Bereits seit März 2021 unterstützt die BIG das Konsortiums des Innovationsfondsprojektes MeKidS.best – Medizinischer Kinderschutz im Ruhrgebiet. Gemeinsam wurde im Projekt eine neue Versorgungsform entwickelt, die auf das gesamte Bundesgebiet ausgerollt werden soll. Dabei soll erstmalig medizinischer Kinderschutz standardisiert, sektorenübergreifend und in lokalen sowie regionalen Netzwerken aufgebaut, erprobt und evaluiert werden.

 

Finanzierung sicherstellen

„Die Auswirkungen der Pandemie für Kinder und Jugendliche im letzten Jahr und zu Beginn dieses Jahres wie z. B. Schließung von Kitas, Schulen oder Sporteinrichtungen sowie die vielfältigen Einschränkungen der sozialen Kontakte, haben deutlich gemacht, dass das Thema Kinderschutz noch stärker beachtet werden muss. Sonst besteht die Gefahr, das Kindesmisshandlung, -missbrauch und -vernachlässigung weiter zunehmen. Es ist daher höchste Zeit, einheitliche Strukturen im medizinischen Kinderschutz zu schaffen und deren Finanzierung sicherzustellen. Bei Letzterem sehen wir uns auch als Krankenkasse in der Pflicht“, sagt Jörg Spiethoff, der das Projekt bei der BIG federführend betreut.

 

Jörg Spiethoff begleitet das Projekt MeKids.best federführend.
Jörg Spiethoff begleitet das Projekt MeKids.best federführend.

© Stephan Schütze / BIG direkt gesund

Kindeswohlgefährdung erkennen

In erster Linie sind es jedoch die medizinischen Versorgungseinrichtungen, die einen wichtigen Beitrag zum Kinderschutz leisten können, u. a. bei

--der Erkennung von Kindeswohlgefährdung,

- der Diagnostik und rechtssicheren Dokumentation,

- der Überleitung von medizinischen Einrichtungen an die zuständigen Jugendämter oder

- der fallspezifischen medizinischen Beratung der Jugendhilfe.

Niederschwellige Hilfe

Das Problem: In der bestehenden Regelversorgung werden diese Potenziale bei weitem noch nicht ausreichend ausgeschöpft. MeKidS.best will das ändern. Pädiatrische Praxen sowie neun Kinder- und Jugendkliniken im Ruhrgebiet stellen sich dafür auf, als Partner der Jugendämter und anderen Akteuren der Jugendhilfe ihren Beitrag zu leisten, um Kindeswohlgefährdung zu erkennen, Verdachtsfälle zu klären sowie Hilfemaßnahmen zu planen und durchzuführen. So wird Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien auf niederschwelligem Wege Hilfe zuteil.

Kongress im Dezember

Interessierte können sich schon jetzt zum 2. MeKidS.best Kongress, der am

8. Dezember 2021, 11:00-16:00 Uhr, als kostenlose, hybride Veranstaltung stattfindet.