
Cholesterin als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Ein erhöhter Cholesterinspiegel zählt zu den bedeutendsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu viel Cholesterin kann zu Ablagerungen an den Gefäßwänden führen, was die Entstehung von Arteriosklerose begünstigt – einer der Hauptauslöser für Herzinfarkt und Schlaganfall. Rund zwei Drittel des Cholesterins produziert der Körper selbst, vor allem in der Leber. Das restliche Drittel nehmen wir über die Nahrung auf – insbesondere über tierische Produkte wie Fleisch, Milchprodukte und Eier.
Ein differenzierter Blick auf das Ei
„Die Diskussion um Eier und Cholesterin ist ein gutes Beispiel dafür, wie das Pendel der Wissenschaft im Laufe der Jahre hin und her schwingt. Früher galten Eier fast als Herzinfarkt auf zwei Beinen – heute wissen wir: So einfach ist es dann doch nicht“, sagt Dr. Stefan Waller, Kooperationspartner der BIG. Der Herzcoach aus Berlin setzt als Dr. Heart auf verständliche Gesundheitsaufklärung. Zwar enthalte ein Ei rund 280 Milligramm Cholesterin, aber der Einfluss auf den Blut-Cholesterinspiegel sei sehr unterschiedlich und hänge stark vom individuellen Stoffwechsel, unserem gesamten Lebensstil und auch unserer Genetik ab.
Herzgesund ernähren und bewegen
Für die meisten Menschen sei der moderate Verzehr von Eiern daher unbedenklich, so Dr. Waller. „Ein bis zwei Eier zum Osterfest sind also für die meisten von uns völlig unproblematisch – insbesondere, wenn man sich ansonsten herzgesund ernährt und sich jeden Tag bewegt. Entscheidend ist wie so oft im Leben: Die Dosis macht das Gift. Oder, etwas versöhnlicher gesagt – ein liebevoll gefärbtes Osterei hat noch niemandem das Herz gebrochen“.
Eigelb entfernen
Der Herzspezialist hat auch einen ganz praktischen Ratschlag für alle, die den Cholesteringehalt beim Kochen bewusst reduzieren möchten: „Ich empfehle sogenannte ‚kastrierte Eier‘. Man nehme für ein schönes Omelette vier Eier aus Freilandhaltung von Bio-Hühnern aus artgerechter Haltung und entferne bei dreien davon das Eigelb, denn dort befindet sich das meiste Cholesterin. So hat man ein proteinreiches Omelette, das aber nur ein Viertel der Cholesterinbelastung mit sich bringt – ideal nicht nur zu Ostern“.