Vielzahl von energieeffizienten Technologien geplant
Der Neubau „Südtor“ soll den aktuell höchsten Effizienzhausstandard 40 – NH erfüllen und strebt damit das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) der Bundesregierung an. Die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) soll das Südtor im Gold Standard zertifizieren. Um diese Anforderungen zu erfüllen, wird die Immobilie mit einer Vielzahl von energieeffizienten Technologien ausgestattet. Die bis zu 22 cm starke Wärmedämmung ist gleichmäßig über die Gebäudehülle verteilt. Die Wärme- und Kälteerzeugung erfolgt über einen Mix aus einer Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonden und einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Eine Photovoltaikanlage produziert zudem Strom aus Sonnenenergie. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur starken Reduzierung des Energieverbrauchs bei, sondern auch zur Minimierung des CO₂-Ausstoßes. Außerdem setzt Freundlieb Recyclingbeton (ca. 60%) ein und begrünt die Dachflächen.
Beim Richtfest „Südtor“ dabei (von links): Michael und Maria Freundlieb, Polier Andreas Dersch, Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal, Marc Schütte vom Diederichs Projektmanagement, BIG-Vorstandsvorsitzender Peter Kaetsch und Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund. | © Stephan Schütze / BIG direkt gesund
Blaupause für künftige Gebäude
„Es gibt bisher nicht viele Gebäude in Deutschland, die diese hohen Anforderungen in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit erfüllen. Das liegt sicherlich zum einen an den zusätzlichen Kosten, zum anderen aber auch an dem erheblichen Dokumentationsaufwand, der damit einher geht“, so Maria Freundlieb, Geschäftsführerin der Freundlieb Bauunternehmung GmbH & Co. KG. Zwar erhalte Freundlieb aufgrund der Zertifizierungen für die Baumaßnahme Fördermittel des Bundes, „diese decken jedoch bei weitem nicht die höheren Baukosten aufgrund der strengen Auflagen“. Doch für Freundlieb sei der Bau auch so etwas wie eine Blaupause, nach der das Unternehmen künftig weitere Gebäude errichten wolle, so Maria Freundlieb und ergänzt: „Es ist uns eine Freude zu zeigen, wie nachhaltig und ressourcenschonend man heutzutage bauen kann“.
Zeichen für Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit
Peter Kaetsch, Vorstandsvorsitzender von BIG direkt gesund, dankte dem Projektteam von Freundlieb und allen beteiligten Handwerkerinnen und Handwerkern für die professionelle Abwicklung des Projektes, das bisher im Zeitrahmen geblieben ist. Er betonte in seinen Grußworten: „Mit diesem Neubau können wir sagen: Besser geht’s nicht! Mit unserer neuen Verwaltungszentrale setzen wir ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit. Freundlieb baut für die BIG ein Gebäude, das keine fossilen Brennstoffe mehr benötigt. Das ist uns als Krankenkasse wichtig, ist Klimaschutz doch auch immer Gesundheitsschutz“.
Die BIG hat mit Freundlieb einen langfristigen Mietvertrag über etwa 7.400 der insgesamt 7.800 Quadratmeter Mietfläche nebst Stellplätzen in der hauseigenen Tiefgarage abgeschlossen. „Aufgrund der erheblichen Verkleinerung der Fläche im Vergleich zu unserer jetzigen Immobilie haben wir künftig spürbare Kostenvorteile“, so Peter Kaetsch weiter.
Schwierige Rahmenbedingungen im Jahr 2022
Thomas Westphal, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, dankte Maria und Michael Freundlieb für den Mut, das Projekt durchgezogen zu haben, obwohl es zunächst keine Mieter dafür gegeben habe. „Es war keine einfache Situation am Bau“, so der OB. Es habe 2022 noch eine große Verunsicherung geherrscht, auch wegen der Corona-Krise. Zudem seien die Rahmenbedingungen mit Kosten- und Zinsentwicklung nicht gut gewesen. Dennoch: „Heute schließt das Südtor die Planungen am Phoenixsee ab“, so Thomas Westphal und ergänzte: Die BIG sei die erste Internetkrankenkasse Deutschlands gewesen und gehe jetzt dorthin, wo sie hingehöre: ans Herzstück der Stadt, an den Phoenixsee.
Gesundes und modernes Arbeitsumfeld
„Wir sind ein bisschen stolz, dass wir mit diesem Projekt einen Beitrag zur Energiewende leisten und gleichzeitig unseren Mitarbeitenden ein gesundes und modernes Arbeitsumfeld bieten können. Das Südtor belegt, dass sich moderne Architektur, nachhaltiges Bauen und mitarbeiterfreundliche Arbeitsplätze vorbildlich ergänzen können“, so BIG-Personalvorstand Markus Bäumer.