Podologie ist die Bezeichnung für medizinische Fußpflege, die bei Patienten jeden Alters angewendet werden kann. Ziel der Podologie ist es, Fußprobleme, die z.B. durch Erkrankungen wie Diabetes oder Rheuma auftreten können, einzudämmen und die Bewegungsfähigkeit des Patienten sicherzustellen. Podologie wird im Unterschied zu Pediküren und anderen ästhetischen Behandlungen von medizinisch ausgebildetem Therapeuten durchgeführt. Die Berufsbezeichnung „Podologe/ Podologin“ ist geschützt und darf nur nach einer zweijährigen Ausbildung verwendet werden.
Nagelspangen-Behandlung in der Podologie-Praxis
Die Orthonyxiespangen-Behandlung (Nagelspangenbehandlung) kann als podologische Therapie auf einer Heilmittelverordnung verordnet werden. Bisher durfte die Behandlung nur von Ärztinnen und Ärzten durchgeführt werden. Jetzt ist die Behandlung in podologischen Praxen möglich.
Erforderliche Angaben auf der Heilmittelverordnung:
Kreuz bei „Podologische Therapie“;
Diagnose „L60.0“;
Diagnosegruppe die sich in Abhängigkeit des Stadiums des eingewachsenen Zehennagels ergibt: „UI 1“ für Unguis incarnatus in Stadium 1 oder „UI 2“ für Unguis incarnatus in Stadium 2 oder 3.
Umfang der Kostenübernahme
Im Stadium 1: bis zu 8 Einheiten pro Verordnung
Im Stadium 2 und 3: bis zu 4 Einheiten pro Verordnung (um eine regelmäßige ärztliche Wiedervorstellung sicherzustellen)
Umfang der Behandlung
Anlage, Nachregulierung und Entfernung der Nagelkorrekturspange
Podologie - so funktioniert's
- Verordnung durch den Arzt:Podologen arbeiten eng mit Arztpraxen, Orthopäden und Krankengymnasten zusammen. Stellt Ihr Arzt Fußprobleme bei Ihnen fest, kann er Ihnen Fußpflege verordnen. Das Rezept kann für bis zu sechs Behandlungseinheiten ausgestellt werden. Besteht danach noch immer Behandlungsbedarf, können weitere Rezepte ausgestellt werden.
- Keine Genehmigung durch die BIG:Sie können mit Ihrem Rezept direkt zu einem kassenzugelassenen Podologen gehen. Die Behandlung muss zuvor nicht von uns genehmigt werden.
- Die BIG übernimmt die KostenWenn Sie unter dem diabetischen Fußsyndrom, einer sensiblen oder sensomotorischen Neuropathie oder einem neuropathischen Schädigungsbild als Folge eines Querschnittsyndroms leiden, zahlt die BIG die Kosten für Podologie.
Podologische Behandlungsmaßnahmen
Neben den bereits genannten Behandlungen gibt es noch weitere Maßnahmen der medizinischen Fußpflege. Hierzu gehören zum Beispiel:
- Das richtige Schneiden der Nägel
- Behandlung von Hühneraugen
- Taping und Kompressionsverbände zur Entlastung
- Fußgymnastik zur Korrektur von Fehlstellungen
- Behandlung von Fußpilz oder anderen Infektionen
- Druck- und Reibungsschutz
- spezielle manuelle, physikalische oder medikamentöse Behandlungsmethoden
Medizinische Fußpflege - der Behandlungsablauf
Der Podologe oder die Podologin führt zunächst eine Anamnese und podologische Befunderstellung durch. Anschließend wird ein individueller Behandlungsplan erstellt und dem Patienten das Behandlungsziel genauer erklärt. Während der Behandlung versucht der Podologe seinen Patienten Tipps zur richtigen Pflege zu geben.
Podologische Behandlung bei Diabetes mellitus
Diabetiker sind besonders häufig von Fußproblemen betroffen. Diabetes mellitus kann krankhafte Veränderungen am Fuß (diabetisches Fußsyndrom) hervorrufen. Hier kann trockene, schuppige Haut auftreten oder im schlimmsten Fall sogar eine Nervenerkrankung entstehen. Diese Symptome müssen vom Podologen behandelt werden, damit keine dauerhaften Schäden wie Entzündungen und Wundheilungsstörungen entstehen.
Podologische Behandlung einer sensiblen oder sensomotorischen Neuropathie oder einem neuropathischen Schädigungsbild als Folge eines Querschnittsyndroms
Mit einer podologischen Therapie sollen bei betroffenen Patienten unumkehrbare Folgeschädigungen der Füße verhindert werden, die durch Entzündungen und Wundheilungsstörungen entstehen können. Diese Erkrankungen können aufgrund der Gefühls- und Durchblutungsstörungen krankhafte Schädigungen der Zehennägel und der Haut an den Füßen hervorrufen – vergleichbar mit dem diabetischen Fußsyndrom.
Wer benötigt medizinische Fußpflege?
Die medizinische Fußpflege kann für Füße jeden Alters geeignet sein. Oftmals sind die Fußprobleme krankheitsbedingt. So wie Diabetes kann auch Rheuma oder starkes Übergewicht Probleme an den Füßen verursachen. Zusätzlich leiden in Deutschland viele Menschen unter Fußpilz, der umgehend behandelt werden sollte. Auch Fehlbelastungen oder falsches Schuhwerk können zu massiven Fußschmerzen und Störungen der Fuß-Gesundheit führen. Auch hier sollte man sich umgehend in Behandlung begeben.