Tonsillektomie vs. Tonsillotomie
Die Operation ist nicht zu verwechseln mit der Tonsillotomie. Diese wird durchgeführt, wenn Kinder aufgrund vergrößerter Gaumenmandeln an Atemproblemen und Schlafapnoe leiden. Die Gaumenmandeln gehören zum sogenannten lymphatischen Rachenring und dienen dazu, Krankheitserreger abzuwehren. Bei der Tonsillotomie wird nur das überschüssige Gewebe von den Gaumenmandeln entfernt, sodass die Mandeln und ihre Funktion für das Abwehrsystem erhalten bleiben.
Tonsillektomie | Tonsillotomie |
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Vollständige Entfernung der Gaumenmandeln | Teilweise Entfernung (Verkleinerung) der Gaumenmandeln |
Maßnahme bei häufigen Mandelentzündungen oder Abszessen | Maßnahme bei Atembeschwerden und Schlafapnoe |
Wann wird eine Tonsillektomie vorgenommen?
Die Gaumenmandeln sind ein wichtiger Teil unseres Immunsystems und eine Tonsillektomie – obwohl Routine-OP – birgt wie jeder Eingriff Risiken. Natürlich spielt auch der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten dabei eine Rolle.
Meist wird die OP bei Kindern und Jugendlichen vorgenommen, aber auch Erwachsene können sich die Mandeln entfernen lassen. Wann genau die Operation ratsam ist, ist international nicht einheitlich festgelegt. Aber grob kann man sagen: Bei wiederkehrenden schweren Mandelentzündungen, die mit Antibiotika behandelt werden müssen, kann die Entfernung der Gaumenmandeln Abhilfe schaffen.
Chronische Mandelentzündung
Flammt eine Mandelentzündung immer wieder auf, spricht man von einer chronischen Mandelentzündung. Zwar kann es beschwerdefreie Phasen geben, doch viele Patienten sind nie vollständig beschwerdefrei. Aber auch diese Diagnose ist nicht einheitlich definiert.
Bei einer chronischen Mandelentzündung ist die Mandelentfernung auf jeden Fall sinnvoll, denn die Erkrankung kann sich auf den gesamten Körper auswirken. Folgen sind zum Beispiel:
- Gelenkentzündungen
- Rheumatisches Fieber
- Herzmuskelentzündung
- Nierenentzündung
Welche Risiken hat eine Tonsillektomie
Die Mandelentfernung ist eine Routineoperation unter Vollnarkose, die ein HNO-Arzt stationär oder ambulant durchführt. Um Risiken vorzubeugen bzw. eventuelle Beschwerden zu behandeln, empfiehlt sich aber ein Krankenhausaufenthalt. Mögliche Risiken der Operation sind:
- postoperative Schmerzen
- Nachblutungen
- Schluckbeschwerden
- Entzündung der OP-Wunde
Nach der OP sollte man sich noch mindestens zwei Wochen schonen, um Nachblutungen zu vermeiden. Körperliche Anstrengung ist tabu. Auch Dinge, die das Blut in den Kopf steigen lassen, sollten vermieden werden, z. B. kopfüber Haare waschen/föhnen oder heiß baden.
Kinder stecken die Operation übrigens oft besser weg als Erwachsene, die zum Teil noch bis zu vier Wochen danach unter Schmerzen leiden.