Ein Kleinkind mit Down-Syndrom und Stofftier und ein Kind ohne Beeinträchtigungen und mit gelbem Fußball in der Hand sitzen auf einer Decke und lachen

Integrativer Kindergarten: Alle sind gleich und dennoch verschieden!

Integrativer Kindergarten: Inklusion ist ein Menschenrecht - sollte es deshalb nicht längst normal sein, dass in jedem Kindergarten Kinder mit geistigen und körperlichen Behinderungen und Kinder ohne Beeinträchtigungen vertreten sind? Da wir leider immer noch weit davon entfernt sind, ist der inklusive Kindergarten also weiterhin nur eine Option unter vielen anderen Kita-Ausrichtungen. Uns liegt es am Herzen, euch dafür zu begeistern!

Wofür steht inklusive Pädagogik?

Inklusive Pädagogik verfolgt den Grundsatz, dass jeder Mensch gut so ist, wie er ist und einen wertvollen Beitrag für uns als Gemeinschaft leisten kann. Anders gesagt: Alle sind gleich und dennoch verschieden. Inklusion steht außerdem für aktive Teilnahme und das ständige Anpassen bestehender Systeme an die Kinder und nicht umgekehrt.

Integrativ oder inklusiv?

Wir verwenden in unserem Beitrag integrativ und inklusiv synonym, wie viele andere auch beziehungsweise legen viele "integrative Kitas" auch den Fokus auf Inklusion.

Genaugenommen meinen beide Begriffe also etwas Unterschiedliches:

  • Integration/integrativ Integration bedeutet, dass in diesem Fall Kinder mit einer Beeinträchtigung in ein bereits bestehendes System wie den Kindergartenablauf integriert werden und sie sich sofern möglich diesem System - ihrer Umgebung mit Unterstützung durch z. B. Erzieher*innen anpassen.
  • Inklusion/inklusiv Inklusion bedeutet dagegen, dass die Umgebung zugunsten der Menschen mit Behinderungen verändert wird (siehe auch inklusive Pädagogik).

Unser Tipp: Sucht ihr für euer Kind einen passenden Kindergarten, erkundigt euch noch mal genauer, welchen Ansatz die Kita verfolgt beziehungsweise ob sie beispielsweise die beiden Begrifflichkeiten synonym verwenden. 

Was sind die Vorteile eines integrativen Kindergartens?

Ein integrativer Kindergarten beziehungsweise inklusive Pädagogik hat viele Vorteile:

Kinder mit Behinderungen fühlen sich gleichwertig

Gerade bei Kindern steht und fällt das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl mit der Akzeptanz und dem Respekt anderer. In einer inklusiven Kita lernen Kinder, dass Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen genauso wertvoll und wichtig - also gleichwertig sind. Dementsprechend wird auch darauf geachtet, dass alle Kinder an jeder Aktivität teilnehmen können.

Diversität

Ob Kinder mit oder ohne Behinderung – alle profitieren von der Individualität der anderen und genau das bereichert unseren Alltag und unser gemeinschaftliches Miteinander. 

Sozial-emotionales Lernen (Sozialkompetenz)

Mit der Diversität kommen wir auch zum sozial-emotionalen Lernen, das ebenfalls ein wichtiger und doch immer noch unterrepräsentierter Bereich der Pädagogik ist. Da besonders Kleinkinder richtig gut auf dem Gebiet sind, bietet die inklusive Kita den perfekten Ort zum Lernen. Hier lernen sie über die Inklusion Empathie, Rücksichtnahme und Toleranz, dass jeder Mensch als Individuum wertvoll ist und wir alle voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen können. Dementsprechend beugt es auch Hemmungen im Umgang miteinander ab und Vorurteilen vor. Kinder sind diesbezüglich übrigens unsere größten Vorbilder: Hemmungen und Vorurteile entstehen nämlich meist erst, wenn wir sie ihnen vorleben.

Kleinere Gruppen und individuelle Förderung

Ein weiterer Vorteil in integrativer Kitas ist, dass die Gruppen meist kleiner sind. Daher ist mehr Platz für die individuelle Förderung. Und genau die wird dort neben der vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung ebenfalls großgeschrieben. 

Welche Aktivitäten bietet ein inklusiver Kindergarten?

Ein Tag in einem inklusiven Kindergarten besteht aus gemeinsamen und individuellen Tätigkeiten – jedoch ohne eine einheitliche pädagogische Struktur. Je nach Region und Kita werden also unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt, wie vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung oder durch andere Kita-Konzepte wie Montessori ergänzt.

Unter Berücksichtigung besonderer Bedürfnisse und der Tagesform eines jeden Kindes gehören beispielsweise diese Aktivitäten zum Kita-Alltag:

  • Morgenkreis und Frühstück
  • freies Spiel
  • besondere Förderangebote wie Ergotherapie oder Sprachtraining
  • Aktivitäten und Ausflüge an der frischen Luft - unter Berücksichtigung der Kinder mit Behinderungen. Beispielsweise durch inklusive beziehungsweise behindertengerechte Wege und Spielgeräte auf dem Kita-Gelände.
  • Mittagessen und Mittagsruhe
  • gemeinsames Singen, Bewegen, Spielen und Basteln
  • Abschlusskreis mit Verabschiedung
Junge im Grundschulalter steht im Klassenraum an einem Tisch und und arbeitet konzentriert mit seinem Montessori-Material

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Warum kann nicht jede Kita integrativ sein?

Kinder mit Behinderungen benötigen eine andere Betreuung und auch die Räumlichkeiten müssen großzügig und barrierefrei sein. Dies erfordert natürlich einen größeren Personalschlüssel und bringt höhere Betriebskosten mit sich. Dadurch fällt zudem auch meist der Kindergartenbeitrag höher aus. Hinzu kommt, dass in inklusiven Kindergärten ein multiprofessionelles Team gezielte Förderung wie Ergo-, Bewegungs- und Sprachtherapie anbietet.

Inklusive Kita? Ihr entscheidet!

Ob ihr nun ein Kind ohne oder mit einer Behinderung habt: Ihr und euer Nachwuchs entscheidet, ob für euch eine inklusive Kita infrage kommt. Das könnt ihr wiederum am besten herausfinden, wenn ihr dem Konzept eine Chance gebt. Es gibt eine Einrichtung in eurer Nähe? Dann fragt doch einfach mal, ob ihr ihr einen Besuch abstatten und euch einen Einblick vom Kita-Alltag verschaffen könnt. :)

Familie mit zwei Kindern spielt gemeinsam

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