Der richtige Hormon-Cocktail steigert unser Glücksempfinden. Praktischerweise bringt der Frühling die Gute-Laune-Hormone richtig in Schwung und sorgt für Frühlingsgefühle.
Kleine Glücksboten im Körper
Wie glücklich wir uns fühlen, steuern zu einem nicht ganz unerheblichen Anteil unsere Hormone, insbesondere die sogenannten Glückshormone. Ihre Wirkung beeinflusst unser psychisches und physisches Wohlbefinden und sie werden daher häufig als körpereigene Drogen bezeichnet. Als Botschafter in unserem Körper leiten sie Nervenerregungen über die Synapsen an das Gehirn weiter und sind so Basis jeder Emotion, jedes Gedankens und jeder Bewegung. Unser Körper produziert sechs verschiedene Glückshormone: Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Endorphine, Phenethylamin und Oxytocin. Und im Frühling haben wir von einigen jede Menge im Körper. Allein mehr Licht und sich draußen bewegen sorgt für mehr Gute-Laune-Hormone und Frühlingsgefühle.
1. Serotonin - raus ans Licht
Serotonin nimmt an Prozessen im zentralen Nervensystem teil und wirkt sich auf unser Schmerzempfinden, Schlaf- und Sexualverhalten sowie den emotionalen Zustand aus. Insbesondere wenn im Frühjahr die Tage wieder länger, heller und vor allem sonniger werden, übernimmt das Serotonin das Regiment und sorgt für mehr Elan und Motivation. Im Winter stehen wir übrigens stärker unter dem Einfluss von dem Gegenspieler-Hormon Melatonin, das ausschließlich nachts produziert wird und den Schlaf fördert. Das macht uns eher träge und etwas antriebsschwach.
2. Dopamin - draußen bewegen
Dopamin ist der entscheidende Botenstoff für unsere Glücksempfindungen. Seine Aufgabe ist es, Gefühle und Empfindungen weiterzuleiten, die Durchblutung der inneren Organe zu steuern und Impulse an die Muskeln weiterzugeben. In Kombination mit frischer Luft und Bewegung führt es mit Serotonin und Noradrenalin zum lebendigen Wohlfühl-Mix.
3. Noradrenalin - Stressbändiger
Noradrenalin wird in Verbindung mit einem Enzym aus Dopamin hergestellt. Es befindet sich im zentralen Nervensystem und in den Nebennieren. Noradrenalin wird in geistigen oder körperlichen Stresssituationen ausgeschüttet. Es steuert unseren Wachheits- und Aufmerksamkeitsgrad, steigert die Motivation und fördert die geistige Leistungsbereitschaft.
4. Endorphine - Sport lockt sie hervor
Endorphine funktionieren als körpereigenes Schmerzmittel und werden z.B. bei starken Verletzungen ausgeschüttet. Sie lindern dann die Schmerzen und versetzen den Körper in eine Art Rauschzustand. Außerdem regulieren sie das Hungergefühl, unsere Stimmung und die Produktion von Sexualhormonen. Auch intensive sportliche Aktivität setzt Endorphine frei. Erschöpfungssymptome werden gemindert und als Sportler bekommt man die „2. Luft“.
5. Phenethylamin - Flugzeuge im Bauch
Das Hormon Phenethylamin ist für unsere Lust- und Glücksempfindungen verantwortlich. Die Ausschüttung kann körperliche wie psychische Ursachen haben. Durch langes Ausdauertraining zum Beispiel wird Phenethylamin freigesetzt und hinterlässt ein berauschendes Glücksgefühl beim Sportler. Aber auch bei der Gefühlsachterbahn des "Verliebt-Seins" ist Phenethylamin am Werk. Es fördert typische Symptome wie das Kribbeln im Bauch, Herzklopfen und Konzentrationsstörungen.
6. Oxytocin - Wohlfühl-Booster
Oxytocin ist in erster Linie für seine Auswirkungen auf die Mutter-Kind-Beziehung bekannt. Es fördert das Auslösen der Wehen bei der Geburt und die Milchabgabe beim Stillen. Weitere Wirkungen, die sich sowohl bei Frauen als auch bei Männern bemerkbar machen, sind die Reduktion von Angst und Stress, die Förderung des allgemeinen Wohlbefindens und die Steigerung kognitiver Empathie bzw. der sozialen Kompetenz.
Cashewkerne: Glücksdosis zum Knabbern
Wenn's mal wenig Licht, Bewegung und frische Luft gibt, kann man seine Glückshormone mit Cashewkernen aktivieren. Neben anderen guten Inhaltsstoffen enthalten Cashewkerne die Aminosäure Tryptophan. Mit Hilfe dieser essentiellen Aminosäure kann unser Körper das Glückshormon Serotonin produzieren. Selbst kann unser Organismus Tryptophan nicht produzieren, wir müssen es über die Nahrung aufnehmen. Cashewkerne sind der ideale Lieferant.
Schokolade: Macht sie glücklich?
In Schokolade oder besser im Kakao lassen sich auch die Glückshormone Serotonin und Phenethylamin finden. Die Dosis ist allerdings sehr gering, vor allem in Vollmilchschokolade, und nicht wirklich ausreichend, um nennenswerte Glückswirkungen in uns zu entfalten. Wahrscheinlicher ist, dass der hohe Zuckeranteil und die damit verbundene Energie unser Belohnungssystem aktivieren und so für ein gutes Gefühl sorgen.