Mutter stillt mit freiem Oberkörper halb liegend ihr Baby

Intuitives Stillen: Natürlich, entspannt und intim

Als Neu-Mama müsst ihr euch häufig negative Aussagen zum Stillen anhören, wie etwa es sei kompliziert und schmerzhaft. Ja, das Stillen kann eine Herausforderung sein. Es gibt allerdings eine Form des Stillens, mit der ihr und euer Baby zu einem eingeschworenen Team werden könnt. Intuitives Stillen (Laid-Back-Nursing) heißt das Zauberwort und ist die natürlichste Art, um euer Baby zu füttern!

Was bedeutet intuitives Stillen?

Intuitives Stillen bedeutet, dass sich euer Baby durch angeborene Reflexe den Weg zu euren Brustwarzen selbst suchen und daran saugen kann und ihr es intuitiv dabei unterstützt. Das Stillen muss somit keineswegs kompliziert, stressig und schmerzhaft sein.

Wenn es so einfach ist, warum wird es vielen Müttern nach der Entbindung so anstrengend? Es gibt eine Vielzahl an Stillpositionen und Tipps, mit denen euch das Gesundheitspersonal kurz nach der Geburt versorgt. Vertreter*innen des intuitiven Stillens warnen aber, dass eben diese Vielzahl häufig erst zu Problemen wie entzündeten Brustwarzen, Milchstau und Anlegeproblemen führt. Denn indem ihr für euer Baby entscheidet, wie es sich beim Stillen positioniert, werden seine individuellen Vorlieben meist unterdrückt. Wollt ihr euer Baby intuitiv stillen, lasst es die Personen um euch herum wissen. In der Regel sollten Ärzt*innen, Krankenpfleger*innen und Hebammen geschult darin sein, euch beim intuitiven Stillen unterstützen zu können. Und falls nicht: Habt Vertrauen in euch und probiert es trotzdem aus. :)

Lachendes Baby liegt auf dem Bett

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So funktioniert intuitives Stillen

Entspannt euch, nehmt euch genügend Zeit und Ruhe und habt keine Angst, dass ihr irgendwas falsch machen könntet. Vertraut einfach eurer Intuition sowie der Intuition und den Reflexen eures Babys.
  1. Legt euch halb aufrecht in eine bequeme Liegeposition auf euer Bett, Sofa oder Ähnliches, sodass euer Baby mit dem Kopf oberhalb auf eurer freien Brust liegen und sich euren Körperkonturen anpassen kann.
  2. Gerade in der Anfangsphase sollte euer Baby nur mit einer Windel bekleidet sein. So kann es die angeborenen Reflexe wie beispielsweise der Hände, Arme und Füße zur Orientierung am besten nutzen. Die Haltung eures Kindes erinnert dabei an einen Frosch. Diese wählt es ganz intuitiv wählt. Seid ihr bereits geübt, findet euer Kind den Weg zur Brust auch mit dünner Kleidung.
  3. Hattet ihr einen Kaiserschnitt, könnt ihr euer Baby mit den Beinchen über eure Schulter oder zur Seite oberhalb eurer Brust legen.
  4. Hat euer Kind nicht genug Halt, könnt ihr euren Arm unterstützend am Po positionieren. Kopf und Rücken sollten dagegen nicht gehalten werden, damit es selbst den Weg zur Brust findet.
  5. Sollte euer Baby unruhig sein oder schreien, versucht es zuerst zu beruhigen, damit es sich wieder auf das Finden, Andocken und Saugen konzentrieren kann. Wartet also am besten nicht, bis euer Kind vor Hunger schreit, sondern kommt ihm zuvor.
  6. Findet euer Baby die Brustwarzen (noch) nicht, könnt ihr es natürlich sanft unterstützen.

Vorteile des intuitiven Stillens

  • Ihr habt einen intensiven Körperkontakt, den ihr beide in vollen Zügen genießen und eure Bindung stärken könnt. Das sogenannte Bindungshormon Oxytocin wird ausgeschüttet, was von großer Bedeutung ist für die kindliche Entwicklung.
  • Ihr lernt gegenseitiges Vertrauen in eure Fähigkeiten.
  • Ihr bekommt schnell ein Gespür dafür, wie sich euer Baby beim Stillen am wohlsten fühlt.
  • Da euer Baby durch die Schwerkraft auf eurem Oberkörper liegt, müsst ihr keine Kraft anwenden, um es komplett zu halten und könnt euch besser entspannen.
  • Die Schwerkraft sorgt auch dafür, dass euer Baby besser saugen kann. So kann es zum Beispiel den Mund weit öffnen und ausreichend Brustgewebe erhaschen. Anlegeprobleme werden damit generell seltener.
  • Ihr benötigt keine weiteren Hilfsmittel wie Stillkissen oder Stillhütchen.
  • Intuitives Stillen wirkt sich speziell in schwierigen Situationen wie bei einer Frühgeburt, bei Geburtsverletzungen, bei Kindern mit niedriger Körperspannung (Hypothonie) oder bei einem veränderten Saugverhalten positiv auf den Stillvorgang aus.