Wie steckt man sich mit Rotaviren an?
Rotaviren sind hochansteckend. Die Ansteckung erfolgt meist über Schmierinfektion. Die Viren können über verunreinigte Gegenstände, Fäkalien, Lebensmittel oder Trinkwasser weitergegeben werden.
Es sind sieben Unterarten der Rotaviren bekannt. Diese teilen sich in die Gruppen A bis G auf. Diese Untergruppen nennen sich Serotypen, wobei der Serotyp A weltweit für die meisten Krankheitsfälle verantwortlich ist.
Weltweit stecken sich rund 2,4 Millionen Kinder mit Rotaviren an und müssen sich in stationäre Behandlung begeben. Von diesen Kindern überleben ca. (laut Angabe des Robert Koch-Instituts) 453.000 die Infektionskrankheit nicht.
Auch Erwachsene sind vor einer Infektion mit Rotaviren nicht sicher. Jedoch erkranken Erwachsene deutlich häufiger an Noroviren, die ebenfalls starken Durchfall und Erbrechen auslösen, als an Rotaviren.
Wichtig zu wissen ist, dass eine einmalige Ansteckung mit Rotaviren nicht vor einer erneuten Infektion schützt. Da es viele verschiedene Arten der Rotaviren gibt, können sich sowohl Kinder als auch Erwachsene immer wieder anstecken.
Symptome und Verlauf von Rotaviren-Infektionen
Etwa drei Tage nach der Ansteckung mit Rotaviren zeigen sich die ersten Symptome. Die Erkrankung beginnt mit leichtem Durchfall, der innerhalb weniger Stunden immer schlimmer wird. Begleitet wird der Durchfall oft von Erbrechen und starken Magenschmerzen oder hohem Fieber. Es kann zusätzlich zu grippeähnlichen Symptomen wie Husten oder Gliederschmerzen kommen.
Gerade die Kombination aus Brechdurchfall und Fieber ist besonders gefährlich. Der Körper verliert viel Flüssigkeit und damit auch wichtige Mineralstoffe. Der hohe Flüssigkeitsverlust kann zur Austrocknung führen, was lebensbedrohlich ist. In Deutschland kommt es allerdings dank guter stationärer Versorgung nur sehr selten zu Todesfällen wegen Rotaviren.
Nach etwa vier bis sieben Tagen gehen die Symptome langsam wieder zurück. Bei Kindern sind die Symptome in der Regel deutlich stärker ausgeprägt als bei Erwachsenen.
Wo besteht Ansteckungsgefahr?
Rotaviren sind weltweit verbreitet und die häufigste Ursache für schwere Druchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kindern, da die Viren hochansteckend sind und besonders leicht übertragen werden können. Besonders im Winter treiben die Rotaviren ihr Unwesen und können Epidemien auslösen. Die Viren zeichnen sich durch eine hohe Umweltresistenz aus. Sie überleben selbst hoch konzentrierte Desinfektionsmittel. Besonders in Entwicklungsländern stellen Rotaviren eine häufige Todesursache bei kleinen Kindern dar. Als Urlauber sollte man sich vor der Reise nach Afrika oder Südamerika gründlich über die jeweiligen Bestimmungen und Empfehlungen bezüglich frischer Lebensmittel und dem Trinkwasser informieren.
Impfung gegen Rotaviren
Da Rotaviren besonders für Kinder gefährlich sein können, empfiehlt sich eine Impfung, um möglichen Komplikationen aus dem Weg zu gehen. Derzeit sind zwei verschiedene Impfstoffe erhältlich. Bei Babys oder Kleinkindern wird gerne eine Schluckimpfung angewendet, das bedeutet der Impfstoff wird oral verabreicht. Es handelt sich um einen Lebendimpfstoff, der abgeschwächte Rotaviren enthält. Der Körper bildet als Reaktion auf die Viren Antikörper. Auf diese Weise kann der Ausbruch der Krankheit oftmals verhindert oder der Krankheitsverlauf zumindest abgeschwächt werden.
Die Rotavireninfektion tritt meist bei Säuglingen im Alter von 6 bis 24 Monaten auf, deshalb sollte die Impfung so früh wie möglich durchgeführt werden. Es besteht die Gefahr, das Säuglinge den Impfstoff wieder aushusten oder erbrechen. Wird ein Großteil der Impfung wieder ausgebrochen, muss eine neue Impfung erfolgen.
Für erwachsene Menschen steht keine Impfung zur Verfügung. Die derzeitigen Impfstoffe können nur bis zur 24. oder 32. Lebenswoche angewandt werden. Ärzte gehen davon aus, dass die Impfung im Durchschnitt ca. 80% aller Rotaviren-Erkrankungen verhindert.
Wie bei jeder anderen Impfung können Nebenwirkungen auftreten. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Durchfall, Erbrechen und Fieber als Reaktion auf die abgeschwächten Viren. Im Vergleich zu einer echten Infektion mit Rotaviren sind diese aber nur leicht ausgeprägt.
Stillen während der Rotavirus-Impfung
Wenn Sie sich dazu entscheiden sollten, Ihr Baby gegen Rotaviren zu immunisieren, dann sollten Sie kurz vor und kurz nach der Impfung nicht stillen, da es wissenschaftliche Hinweise darauf gibt, dass Bestandteile der Muttermilch die Wirkung der Impfung beeinträchtigen.
Kostenerstattung bei der BIG
Die Impfung gegen Rotaviren ist Teil des Impfkalenders der ständigen Impfkommission ( STIKO) und zählt somit zu den Schutzimpfungen. Die BIG trägt die Kosten für diese Schutzimpfung.
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