Wie kann man sich mit Meningokokken anstecken?
Die Ansteckung mit den gefährlichen Bakterien verläuft, wie so oft, über Tröpfcheninfektion. Beim Husten, Niesen oder bereits beim Sprechen werden kleinste Speicheltropfen in die Luft abgegeben. Im Speichel befinden sich die Bakterien, die dann von unseren Mitmenschen eingeatmet werden. Die Bakterien siedeln sich zunächst im Rachenbereich an und breiten sich von dort weiter aus. Bei engem Kontakt mit Erkrankten können die Erreger auch durch Schmierinfektion übertragen werden, zum Beispiel durch Berührung des Nasensekrets. Außerhalb des Körpers sterben die Bakterien aber schnell ab.
Es gibt verschiedene Arten der Meningokokken. In tropischen Gebieten kommen in erster Linie die Meningokokken A vor, die immer wieder für Epidemien sorgen. In Europa erkranken wir häufiger an den Unterarten B und C. Sie führen zu einzelnen Erkrankungen, vor allem im Winter und Frühjahr.
Symptome und Verlauf von Meningokokken-Infektionen
Grundsätzlich gilt, dass die Symptome bei einer bakteriellen Infektion mit Meningokokken unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Die Symptome reichen von Gliederschmerzen und leichtem Fieber bis hin zu unerträglichen Kopfschmerzen und schließlich der Entstehung einer Gehirnhautentzündung oder einer Blutvergiftung. In der Regel fängt die Erkrankung mit hohem Fieber, Abgeschlagenheit und Müdigkeit an. Außerdem typisch für Meningokokken ist, dass sich der Gesundheitszustand nach etwa 10 Tagen Inkubationszeit rapide verschlechtert.
Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es zu Krämpfen und einem versteiften Nacken, wodurch der Kopf nach hinten gestreckt wird. Dies ist typisch für eine Meningitis bzw. Hirnhautentzündung. Verteilen sich die Bakterien weiter in der Blutbahn, führt dies zu einer Blutvergiftung, die im schlimmsten Fall tödlich endet.
Eine durch Meningokokken bedingte Meningitis geht oft mit starken Bewusstseinsstörungen einher. Es kann dazu kommen, dass der Patient seine Umgebung nicht wiedererkennt und sich in seiner Persönlichkeit und seinem Verhalten grundlegend verändert. Die Entzündung kann ebenfalls die Sehfähigkeit und die Sprache beeinträchtigen. Bei unzureichender Behandlung oder bei einem besonders schweren Verlauf können psychische Schäden davongetragen werden. Breitet sich der Erreger bis zum Rückenmark aus, dann sind auch Lähmungen vorstellbare Symptome einer Meningokokken-Infektion. Wird die Infektion gar nicht behandelt, führt dies fast immer zum Tod.
Unspezifische Symptome bei Säuglingen
Meningokokken treten bei Säuglingen und Kindern deutlich häufiger auf als bei erwachsenen Menschen. Dies liegt daran, dass die Leistungsfähigkeit des Immunsystems noch nicht ausreicht, um die Bakterien effizient bekämpfen zu können. Kinder und Säuglinge leiden ebenfalls an Fieber und oftmals zeigen sie auch eine Appetitstörung. Zusätzlich kann es zu einer hohen Empfindlichkeit auf Licht und Berührungen kommen.
Wo besteht Ansteckungsgefahr?
Die Gefahr, sich mit Meningokokken anzustecken, besteht auf der ganzen Welt. Schuld daran ist der rege Reiseverkehr und zu niedrige Impfraten. In Deutschland und Europa müssen wir uns in erster Linie vor den Meningokokken B und C in Acht nehmen. Bei einer Reise in ein Epidemie-Gebiet sollte man sich zuvor unbedingt gegen Typ A impfen lassen.
Impfung gegen Meningokokken
Eine Impfung gegen Meningokokken kann ab dem 12. Lebensmonat durchgeführt werden. Die Standard-Impfung schützt vor einer Infektion mit der Unterart C. Die BIG zahlt als Sonderleistung auch eine weitere Impfung gegen Meningokokken Typ B. Beim Impfstoff gegen Meningokokken handelt es sich um einen Totimpfstoff, durch den die eigentliche Erkrankung also nicht ausgelöst werden kann. Es ist eine aktive Impfung, bei der unser Körper aktiv Antikörper gegen das Bakterium bilden muss.
Spezielle Impfung für Auslandsreisen
Wenn Sie einen tropischen Urlaub planen, sollten sie sich vorher darüber informieren, ob Sie eine Meningokokken-Impfung benötigen. Die Ständige Impfkommission empfiehlt hier einen Impfstoff, der vor den Typen A, C, W-135 und Y schützt. Für eine Einreise nach Saudi-Arabien ist diese Impfung z.B. Voraussetzung.
Der gleiche Impfstoff wird auch für Personen empfohlen, die ein erhöhtes Risiko für eine besonders schwere Meningokokken-Erkrankung besitzen.
Die Meningokokken-Impfung kann, wie jede Impfung, geringe Nebenwirkungen mit sich bringen. Hier sind vor Allem leichte Impf-Reaktionen wie eine leichte Hautrötung oder Schwellung an der Einstichstelle zu bemerken. Auch leichtes Fieber oder Magen-Darm-Beschwerden sind nicht auszuschließen.
Kostenerstattung bei der BIG
Eine Impfung gegen Meningokokken Typ C wird von der ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch Instituts (RKI) empfohlen und ist somit Teil der Schutzimpfungen und dem dazugehörigen Impfkalender.
Die BIG übernimmt die Kosten für die Impfung gegen Meningokokken B für alle Kinder unter 18 Jahren. Im Alter von 0 bis 4 Jahren rechnet Ihr Arzt die Leistung direkt über die Versichertenkarte mit uns ab.
Bei Impfungen ab dem 5. Geburtstag handelt es sich um eine Zusatzleistung der BIG, die nicht über die Versichertenkarte abgerechnet werden kann. Sie tragen die Kosten bei der Impfung gegen Meningokokken Typ B daher zunächst selbst und reichen uns anschließend eine Kopie des Rezepts ein. Dies können sie bequem von zu Hause über den geschützten Online-Bereich „meineBIG“ erledigen. Wir erstatten Ihnen anschließend die Kosten für den Impfstoff. Bei den Arztkosten kann es zu einem geringen Eigenanteil kommen.
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