Meningokokken werden durch Tröpfcheninfektionen wie Husten, Niesen und Küssen übertragen. Bedenkt man, dass jede Infektion tödlich verlaufen kann oder große gesundheitliche Schäden zurückbleiben können und Kinder zur größten Risikogruppe zählen, ist eine Impfung die einzig richtige Entscheidung.
Meningokokken-Infektionen verursachen:
- Rund 70 Prozent der Betroffenen erkranken an einer Hirnhautentzündung (Meningokokken-Meningitis)
- Über ein Drittel leiden unter einer bakteriellen Blutvergiftung (Meningokokken-Sepsis)
- Rund acht Prozent der Fälle erkranken an einer Mischform
Eltern kaum informiert
Bei jedem zehnten Erwachsenen sind Meningokokken, die sich im Nasen- und Rachenraum ansiedeln, nachweisbar. Doch laut einer Umfrage des Arzneimittel- und Healthcare-Unternehmens GlaxoSmithKline (GSK) fühlen sich mehr als zwei Drittel der befragten Eltern (69 Prozent) über das Risiko einer Meningokokken-Infektion nicht ausreichend informiert. Zudem weiß jeder fünfte Befragte (21 Prozent) nicht, welche Symptome auf eine Meningokokken-Erkrankung hinweisen können.
Grippeähnliche Symptome
Durchschnittlich beträgt die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch einer Meningokokken-Erkrankung ungefähr drei bis vier Tage. Da die Symptome einer harmlosen Grippe ähneln, besteht das Risiko, dass eine Infektion zu spät erkannt wird und je kleiner euer Kind ist, umso schwerer könnt ihr natürlich seine Beschwerden deuten.
Folgende Symptome können auftreten:
- Frühsymptome Kopfschmerzen
- Fieber
- Benommenheit
- Erbrechen
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Steifer Nacken
- Spätsymptom Hautausschlag (Punkte oder punktförmige Bläschen werden zu violetten Flecken)
Mögliche Folgeschäden?
- Meningokokken-Sepsis Wird die Erkrankung gar nicht oder zu spät erkannt, verläuft die Infektion im Falle einer Blutvergiftung meist tödlich oder es können daraus Spätfolgen wie Organschäden und/oder Amputationen resultieren. Jede fünfte erkrankte Person leidet unter Spätfolgen wie dem Verlust von Gliedmaßen oder Narben.
- Meningokokken-Meningitis Zwar ist die Hirnhautentzündung besser behandelbar, jedoch beträgt die Mortalität bei Kindern immer noch ein bis drei Prozent. Bei rund jedem zehnten erkrankten Kind können unter anderem Lähmungen, Taubheit und Entwicklungsstörungen auftreten.
Schnell handeln!
Verweigert euer Kind plötzlich das Essen ist unruhig und/oder teilnahmslos und zeigt Symptome, die einer Grippe ähneln, solltet ihr es sofort in ein Krankenhaus bringen. Nur dort erhält es die notwendige Antibiotika-Therapie und wird, sofern es notwendig ist, intensiv-medizinisch betreut.
Wie könnt ihr eure Kleinen schützen?
Es gibt 12 verschiedene Meningokokkentypen (Serogruppen). A, B, C, W135 und Y kommen weltweit am häufigsten vor. In Deutschland und im gesamten europäischen Raum sind hauptsächlich Infektionen mit Bakterien der Serogruppe B (rund 60 Prozent) sowie C, W und Y (jeweils zwischen 10 und 15 Prozent) vertreten. Die Gruppe B ist der Spitzenreiter und verläuft meist harmloser. Die Serogruppe C ist die gefährlichere. Gerade in den Wintermonaten und besonders im ersten Quartal eines Jahres ist die Infektionsgefahr am höchsten. Kinder unter fünf Jahren und speziell Kinder bis zum zweiten Lebensjahr sind am gefährdetsten.
Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) Impfungen gegen:
- Meningokokken C für alle Kinder ab dem zwölften Lebensmonat.
- Serogruppe B (MenB) Impfung für alle Säuglinge und Kleinkinder unter 5 Jahre (diese neue Standardimpfung gilt erst seit Januar 2024 - zuvor galt die Empfehlung nur für bestimmte Risikogruppen und Risikogebiete).
- Plant ihr eine Fernreise, können Impfungen gegen weitere Serogruppen sinnvoll sein. Lasst euch diesbezüglich noch mal ganz spezifisch beraten.
Sofern ihr mit eurem behandelnden Kinderarzt noch nicht über eine Impfung gesprochen habt, holt es spätestens bei der nächsten U-Untersuchung nach oder macht gleich einen separaten Termin. Dieser wird euch auch über mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen informieren, die, sofern sie überhaupt eintreten, kein Vergleich zu den möglichen Folgeschäden einer Meningokokken-Infektion sind.
Statistiken zu Infektionen in Deutschland und in den jeweiligen Bundesländern findet ihr im infektionsepidemologischen Jahrbuch des Robert Koch Instituts.