Die eigene Körpermitte empfinden viele Menschen als Problemzone. Dabei ist es normal, dass der Bauch nicht perfekt flach ist. Problematisch wird es jedoch, wenn sich deutlich zu viel Fett dort ansammelt. Bei Männern, die ansonsten eine ganz normale Figur haben, wird ein großer runder Bauch umgangssprachlich oft als Bierbauch bezeichnet. Der Alkohol spielt jedoch oft eine weniger große Rolle als vermutet.
Die Ursachen des Bierbauchs
Die runde Wölbung der Körpermitte entsteht durch überschüssiges Fett. Dazu kommt es, wenn Sie täglich mehr Kalorien zu sich nehmen, als Sie abbauen können. Evolutionsbedingt speichert der Körper diese überschüssige Energie als Reserve für schlechte Zeiten, in denen er zu wenig Nahrung bekommt. Das Problem: In westlichen Ländern ist Essen in der Regel allzeit verfügbar, es kommt daher gar nicht erst zu Phasen, in denen Sie das gespeicherte Fett wieder verbrennen.
Auslöser für den Kalorienüberschuss ist dabei oft ein ungesunder Lebensstil – auch, wenn Ihre genetische Veranlagung und das Alter ebenfalls ihren Teil beitragen können. Dabei kommt es oft zu einem unguten Zusammenspiel von
- ungesunder Ernährung mit viel Zucker und wenigen Ballaststoffen
- mangelnder Bewegung
- wenig Schlaf
- und zu viel Stress
Welche Rolle spielt Bier tatsächlich?
Einen Bierbauch bekommt derjenige, der zu viele Kalorien zu sich nimmt – der Alkohol ist somit nicht der alleinige Auslöser. Trotzdem kommt der Name der Bauchwölbung nicht von ungefähr. Wer viel Bier trinkt, erhöht sein Risiko, ungesundes Fett einzulagern.
Das liegt zum einen daran, dass Alkohol jede Menge Kalorien enthält. Besonders schlecht schneiden Bockbier mit rund 300 Kilokalorien pro Flasche und Weizenbier bzw. Weißbier mit ungefähr 220 Kilokalorien ab. Eine Flasche helles Bier enthält in der Regel etwa 210 Kilokalorien. Vergleichsweise kalorienarm sind leichte Biere und alkoholfreies Bier. Das allein macht Bier jedoch nicht so ungesund – schließlich stecken in der gleichen Menge Apfelsaft etwa 250 Kalorien.
Bei den meisten Menschen bleibt es in der Regel jedoch nicht bei einem Glas Bier am Tag. Und: Durch das Bier verliert der Körper wichtige Mineralstoffe bzw. Salze. Das will der Körper wieder ausgleichen – und macht uns Lust auf salziges, deftiges Essen wie Chips und Pommes. Dazu kommen die Bitterstoffe im Bier, die ebenfalls den Appetit steigern können.
Das macht das Bauchfett besonders schädlich
Ein Bierbauch stört viele Menschen optisch – vor allem hat das Fett in der Körpermitte jedoch negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Es lagert sich nicht direkt unter der Haut ab, sondern tief im Bauchraum. Damit umgibt es auch wichtige Organe wie Darm oder Leber. Der medizinische Begriff dafür ist „viszerales Fett”. Dieses produziert verschiedene Botenstoffe, die den Körper verwirren und das Risiko für verschiedene Krankheiten erhöhen. Dazu gehören etwa Entzündungsstoffe, die schlecht für die Blutgefäße sind. Außerdem setzt das Bauchfett Fettsäuren frei, die in den Blutkreislauf gelangen. Das wirkt sich beispielsweise negativ auf das Herz aus. Auch Diabetes und Schlaganfälle werden durch das überschüssige Fett wahrscheinlicher. Zudem wird vermutet, dass es das Risiko für einige Krebsarten und Demenz steigert.
Dazu kommt: Das viszerale Fett produziert Hormone, die den Appetit steigern und so für immer weitere Fettablagerungen sorgen.
Bauchumfang messen: so erkennen Sie einen Bierbauch
Woran lässt sich erkennen, ob sich gefährliches Fett im Bauchraum angesammelt hat? Ein Indiz ist Übergewicht – jedoch können auch normalgewichtige oder schlanke Personen betroffen sein. Zuverlässiger ist hier das Maßband. Gesundheitliche Risiken steigen bei Männern mit einem Bauchumfang von 94 Zentimetern, gefährlich wird es ab 102 Zentimetern. Bei Frauen gelten dagegen 80 Zentimeter als riskant. Auch die Waist-to-hip-ratio liefert Erkenntnisse darüber, wie das Fett im Körper gelagert ist. Bei Männern sollten Taille und Hüfte in etwa den gleichen Umfang haben, bei Frauen sollte die Taille schmaler als die Hüfte sein.
Was tun gegen das gefährliche Fett?
Ein Bierbauch ist schlecht für Ihre Gesundheit – doch mit einigen Veränderungen können Sie ihn gut wieder loswerden. Hier hilft tatsächlich nur, seinen Lebensstil umzustellen. Wichtig sind:
- Eine gesunde Ernährung:Ernähren Sie sich ausgewogen und setzen Sie auf ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte und Gemüse. Diese machen satt und sind gleichzeitig gut für die Darmgesundheit. Zucker und Alkohol sollten Sie eher vermeiden.
- Ausreichende Bewegung:Bewegen Sie sich so viel wie möglich. Mindestens sollten Sie täglich etwa eine halbe Stunde Workout bei mittelmäßiger Intensität einplanen – das klappt beispielsweise durch Treppensteigen. Kraft- und Ausdauersport sind ebenfalls gut geeignet, um das Bauchfett zu reduzieren.
- Stress reduzieren:Bauen Sie beispielsweise täglich einige Minuten Meditation in Ihren Alltag ein oder setzen Sie auf entspannende Sportarten wie Yoga.