Was ist eine Pollenallergie und wie entsteht sie?
Eine Pollenallergie, oder auch Heuschnupfen genannt, ist eine Überempfindlichkeit unseres Immunsystems. Wie bei anderen Allergien reagiert der Körper hier empfindlich auf einen eigentlich ungefährlichen Stoff. In diesem Fall ruft das Eiweiß der Pflanzenpollen eine allergische Reaktion hervor.
Die Allergie entsteht, weil der Körper das Eiweiß fälschlicherweise als Bedrohung wahrnimmt und dieselben Abwehrreaktionen hervorruft wie bei Krankheitserregern. Im Körper werden Entzündungsstoffe ausgeschüttet, die wiederum die üblichen Heuschnupfen-Symptome hervorrufen.
Durch eine Pollenallergie können sich oftmals weitere Allergien gegen bestimmte Nahrungsmittel entwickeln. Man spricht dann von einer Kreuzallergie.
Symptome von Heuschnupfen
Alleine in Deutschland leiden mehrere Millionen Menschen an Heuschnupfen. Die Symptomekönnen zum Teil so stark sein, dass sie die Lebensqualität des Betroffenen erheblich einschränken.
Zu den Symptomen gehören:
- juckende, tränende Augen
- Niesanfälle
- starker, fließender Schnupfen
- Rötung und Schwellung der Augen
Bei einigen Menschen kann sich mit der Zeit sogar eine Form von Asthma entwickeln.
Die Beschwerden treten vor allem an Augen und Nase auf, da sich die Pollen auf die Schleimhäute setzen und von dort in den Körper gelangen.
Welche Pflanzen lösen eine Allergie aus?
Eine Pollenallergie kann von verschiedenen Gräsern oder Bäumen ausgelöst werden. Die Allergie tritt immer dann auf, wenn die Pflanze gerade blüht und der Betroffene mit den Pollen in Kontakt kommt. In den meisten Fällen sind die folgenden Pflanzenfamilien für die Allergie verantwortlich:
- Gräser (Gräser, Getreide)
- Birkengewächse (Birke, Erle, Hasel)
- Korbblütler (Ambrosia, Beifuß)
- Zypressengewächse (Zypresse, Wachholder)
- Brennnesselgewächse (Brennnessel, Glaskraut)
Die Pollen dieser Pflanzen können kilometerweit durch die Luft fliegen. Das heißt, auch wenn weit und breit keine Birke oder Ähnliches in Sicht ist, kann es dennoch zu einer allergischen Reaktion kommen.
So lassen sich Pollen vermeiden
Einer Pollenallergie kann man nur schwer aus dem Weg gehen. Es gibt allerdings einige Tipps, mit denen man die Allergie etwas erträglicher machen kann:
- Zur richtigen Zeit lüften Auch in der Pollenflug-Saison kann man Lüften – aber zur richtigen Zeit! Die Konzentration der Pollen in der Luft ist auf dem Land abends und in der Stadt morgens am geringsten.
- Pollenschutz für die Fenster Der ein oder andere kennt vielleicht Insektenschutzgitter oder -netze für Fenster und Türen. Nach dem gleichen Prinzip gibt es auch Pollenschutz für Fenster und Türen zu kaufen. Die Pollenschutz-Gitter bestehen aus leichten Vlies-Stoffen, die den Blütenstaub aus der Luft filtern. Wenn Sie also gern bei offenem Fenster schlafen, wäre dies eine echte Alternative. Wenn Sie nicht in Pollengitter investieren möchten, können Sie auch ein nasses Handtuch aufhängen, dass einen Teil der Pollen einfängt.
- Dem Heuschnupfen im Schlafzimmer keine Chance geben Oft ist die Allergie so heftig, dass man Probleme beim Einschlafen hat. Hier kann es hilfreich sein, die Straßenkleidung nicht im Schlafzimmer auszuziehen und sich vor dem zu Bett gehen die Haare zu waschen. Die Pollen, die sich in Haaren und Kleidung abgesetzt haben, gelangen so nicht ins Schlafzimmer.
- Kleidung und Bettwäsche nicht draußen trocknen Klar, bei schönem Wetter will man seine Wäsche gern mal im Garten oder auf dem Balkon zum Trocknen raushängen. Allergiker sollten darauf aber verzichten, da sich die Pollen auf der Wäsche sammeln und man sich dann wundert, warum einem selbst im Haus den ganzen Tag die Nase läuft.
- Regelmäßiges Putzen Während des Pollenflugs kann es helfen, die eigenen vier Wände regelmäßig zu putzen. Tägliches Staubsaugen beseitigt bereits einen Großteil der fiesen Allergene. Am besten Sie überlassen einer anderen im Haus lebenden Person das Putzen, damit Sie die aufgewirbelten Pollen nicht einatmen.
- Nach dem Schauer aus dem Haus Wenn gerade ein Regenschauer vorbeigezogen ist, ist das die perfekte Gelegenheit für Allergiker, um sich aus dem Haus zu wagen. Durch den Regen ist die Pollenkonzentration in der Luft deutlich geringer.
- Behandlung mit Medikamenten Sind die Heuschnupfen-Symptome so stark, dass Sie Ihren Tagesablauf auf den Kopf stellen, helfen oft nur noch Medikamente. Es gibt spezielle Heuschnupfen-Medikamente und -Nasensprays. Fragen Sie am besten bei Ihrem Arzt oder in der Apotheke, welche Arzneimittel für Sie infrage kommen.
- Pollenflug-Vorhersage und Pollenflugkalender beobachten Bei schönem Wetter möchte man sich selbstverständlich draußen an der frischen Luft aufhalten. Hier kann es helfen, die Pollenflug-Vorhersage im Blick zu behalten. Im Internet gibt es verschiedene Vorhersagen, die einem zeigen, wie stark die Konzentration einzelner Pollenarten am Tag ist.
Behandlungsmöglichkeiten und die Rolle der Diagnose bei Pollenallergie
Eine gezielte Behandlung der Pollenallergie beginnt mit einer genauen Diagnose durch einen Allergologen. Der Arzt führt in der Regel einen Hauttest (Prick-Test) oder einen Bluttest durch, um festzustellen, auf welche Pollenarten der Körper reagiert. Diese Informationen sind essenziell, um eine individuell angepasste Therapie zu starten.
Medikamentöse Behandlung
- Antihistaminika:Diese Medikamente blockieren die Wirkung von Histamin, einem Botenstoff, der allergische Reaktionen auslöst. Sie sind in Form von Tabletten, Nasensprays oder Augentropfen erhältlich und können schnell Symptome lindern.
- Kortisonhaltige Präparate:Kortison-Nasensprays oder -Cremes können Entzündungen reduzieren und sind besonders wirksam bei starken Beschwerden. Diese sollten jedoch langfristig nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden.
- Leukotrienrezeptor-Antagonisten:Diese Medikamente helfen bei allergischem Asthma und schweren Pollenallergien, indem sie entzündliche Prozesse in den Atemwegen hemmen.
Natürliche Heilmittel
- Nasenspülungen:Mit Salzlösungen können Pollen und andere Reizstoffe aus der Nase gespült werden, was eine direkte Linderung bringt.
- Pflanzliche Präparate:Einige Kräuter wie Brennnessel oder Schwarzkümmelöl werden traditionell bei Allergien eingesetzt. Studien weisen darauf hin, dass sie entzündungshemmend wirken können, allerdings sollte vor der Anwendung ein Arzt konsultiert werden.
- Akupunktur:Diese alternative Methode hat in einigen Fällen positive Effekte bei Allergikern gezeigt, indem sie das Immunsystem reguliert.
Spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung)
Bei starken und langanhaltenden Allergien kann eine spezifische Immuntherapie eine dauerhafte Lösung bieten. Dabei wird das Immunsystem schrittweise an das Allergen gewöhnt, indem über einen Zeitraum von 3–5 Jahren kleine Mengen des Allergens gespritzt oder in Tablettenform verabreicht werden. Diese Methode hat das Potenzial, die Allergie langfristig zu reduzieren oder sogar zu heilen.
Hyposensibilisierung
Eine Hyposensibilisierung kann dauerhafte Linderung oder gar Beseitigung der Symptome bringen.